Kempen Vorläufige Insolvenz: Taxi 1000 ist betroffen

Das Kempener Unternehmen gehört zum wankenden Nettetaler Unternehmen Janssen. Das bestätigte nun der vorläufige Insolvenzverwalter

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Kempen/Nettetal. Bei der Aufarbeitung der Unterlagen des vorläufig insolventen Taxiunternehmens Janssen hat Rechtsanwalt Axel Kleinschmidt mehr Klarheit. Entgegen einer ersten Annahme der Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters ist das Kempener Unternehmen Taxi 1000 nun doch Teil des Insolvenzfalls Janssen. Kleinschmidt bestätigte der WZ am Freitag, dass die Firma Janssen Taxi 1000 von Mario Sandmann gekauft hat. Insofern sei es nun auch vom vorläufigen Insolvenzverfahren betroffen. Außen vor sei allerdings das Tönisvorster Unternehmen Taxi Sandmann (früher Taxi Kracht). In diesem Fall gebe es keine Verbindungen nach Nettetal zu Janssen. Nur die, dass Mario Sandmann in beiden Firmen die Geschäfte führt — bei Janssen erst seit kurzem. Das laufende Verfahren macht nach Angaben von Axel Kleinschmidt gute Fortschritte. Das Unternehmen sei soweit stabilisiert. Die Aufträge im Schul- und Krankentransport — unter anderem vom LVR — würden erfüllt. „Von der Arbeitsagentur haben wir auch schon die mündliche Zusage zur Auszahlung des Insolvenzgeldes“, so Kleinschmidt. Er rechnet damit, dass die Mitarbeiter ab Anfang der Woche ihre noch ausstehenden Gehälter für September und Oktober bekommen werden.

Langfristig strahlt der Anwalt ebenfalls Zuversicht aus. „Es gibt bereits Anfragen von Investoren“, so Kleinschmidt. Für konkrete Aussagen sei es aber noch zu früh. Schließlich laufe die vorläufige Insolvenz erst seit etwas mehr als einer Woche. Das Insolvenzverfahren soll am 1. Dezember eröffnet werden. Wie exklusiv von der WZ berichtet, war das Unternehmen mit 640 Angestellten in Lobberich, Viersen, Kempen, Grefrath und Goch in Schieflage geraten. Die Hintergründe, wie es zu der Krise kommen konnte, sind offen. Aus der Kanzlei Kleinschmidt erhielt die WZ schon in der vergangenen Woche die Bestätigung, dass Janssen bis vor wenigen Monaten noch Überschüsse erzielt hatte. Vom Inhaber Guido Janssen, dessen Frau Manuela vor Mario Sandmann die Geschäfte geführt hat, gibt es bislang keine öffentliche Stellungnahme.