Hilfe aus Kempen, Willich, Tönisvorst und Grefrath Kreis-Feuerwehr hilft in Erkrath aus

Kreis Viersen · Auch Feuerwehrleute aus dem Osten des Kreises Viersen halfen ihren Kollegen in Erkrath beim Dauerregen. Sie planen bereits für das Wochenende.

Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller erwarteten die Wehrleute aus Kempen in Erkrath.

Foto: Feuerwehr Kempen

(msc) Erschöpft, aber froh, in einer Notlage geholfen haben zu können, sind am frühen Freitagmorgen Feuerwehrleute in den Kreis Viersen zurückgekehrt. Sie waren mit der NRW-Bereitschaft 3 im Rahmen der überörtlichen Hilfe zwei Nächte lang unter anderem in Erkrath bei Düsseldorf im Einsatz gewesen, um wegen der massiven und langanhaltenden Regenfälle Sandsäcke zu füllen, Keller leer zu pumpen und Personen aus ihren Häusern zu befreien, berichtet Franz-Heiner Jansen, Leiter der Kempener Feuerwehr.

Die NRW-Bereitschaft 3 setzt sich aus den Feuerwehren im Kreis Viersen sowie in den Städten Krefeld und Mönchengladbach zusammen, erklärt Jansen. Allein aus Kempen waren vier Fahrzeuge mit 20 Feuerwehrleuten in Erkrath im Einsatz. Hinzu kam am Donnerstag ein Hilferuf aus dem Kreis Heinsberg: Dort drohte in Wassenberg ein Deich zu brechen. Wehrleute aus Kempen, Willich, Tönisvorst und Mönchengladbach machten sich dorthin auf den Weg, um den Deich mit Sandsäcken zu sichern, berichtet Jansen.

„Einsätze wie diese sind schon etwas Besonderes“, sagt Jansen. „Alle haben ja die dramatischen Bilder gesehen. Es ist tragisch, dass so viele Menschen gestorben sind – darunter auch Feuerwehrleute.“ Man habe die Einsatzkräfte zwar mit Schwimmwesten ausgestattet und mit Seilen gesichert – „aber passieren kann immer etwas“. Bemerkenswert sei allerdings die Dankbarkeit der Betroffenen gewesen: „Die Einsatzkräfte wurden mit offenen Armen empfangen.“

Von der Freiwilligen Feuerwehr Willich war bis Donnerstag gegen 5 Uhr das Löschfahrzeug Katastrophenschutz (LF KatS), das vom Land beschafft und beim Löschzug Anrath stationiert ist, in Erkrath im Einsatz. Am Freitag gegen 15 Uhr ging es dann für sieben Feuerwehrmänner aus dem Löschzug Anrath und dem Löschzug Willich mit der Bereitschaft 3 und dem LF KatS wieder nach Erkrath. Zudem waren Kräfte aus dem Löschzug Neersen mit dem Rettungsboot im Einsatz, informiert die Willicher Feuerwehr. Von der Feuerwehr Grefrath war der Einsatzleitwagen beteiligt, aus Tönisvorst vier Kameraden.

Hilfe von der Feuerwehr aus Oberhausen und vom THW Krefeld, Wesel und Moers erhielt die Willicher Wehr am Mittwochabend, als das Regenrückhaltebecken in der Münchheide überzulaufen und Häuser am Kückesweg zu beschädigen drohte. Ansonsten hielten sich die Einsätze der Wehren im Osten des Kreises Viersen allerdings in Grenzen. So stand beispielsweise am Mittwoch Am Bruch in Neersen ein Keller unter Wasser, der St. Huberter Löschzug rückte aus, weil Wasser von einem Feld auf ein Haus zulief. „Die Bewohner hatten es durch Barrikaden allerdings geschafft, das Wasser umzuleiten, sodass wir nicht mehr tätig werden mussten“, berichtet Kempens Wehrchef Jansen.

Willichs Wehrsprecher Lars Greiner betont, dass die ehrenamtlichen Wehrleute teilweise nur wenige Stunden geschlafen hätten – zudem seien viele tagsüber in ihren normalen Jobs im Einsatz. Dennoch sei man auch auf das Wochenende vorbereitet, habe im Zwölf-Stunden-Rhythmus geplant, falls man wieder außerhalb helfen müsse.