Wenn der Radweg Buckelpiste wird
Radler ärgern sich immer wieder über marode Strecken — besonders um Kempen herum. Aber für einige Abschnitte ist Besserung in Sicht.
Kreis Viersen. Warnbaken, Gefahrenzeichen, Radwegschäden - die Schilder, so hat es Kurt Lübke im Gefühl, werden immer mehr. Der WZ-Fotograf ist berufsbedingt viel im Kreis Viersen unterwegs. Gerne nimmt er dazu das Fahrrad — eigentlich. Denn nicht auf allen Strecken macht das Radeln Spaß. Ob er nun von Kempen über die Oedter Straße in den Grefrather Ortsteil möchte, auf der St. Töniser Straße in Richtung Apfelstadt radelt oder an der Düsseldorfer Straße zwischen St. Tönis und Anrath — überall bietet sich dasselbe Bild. Teils seit Jahren stehen dort die Schilder, die auf Schäden an den Radwegen hinweisen, doch erneuert werden die Fahrbahnen nicht.
„Die alte Bahntrasse zwischen Kempen und Grefrath ist eigentlich eine tolle Radstrecke. Aber auch sie kommt langsam in die Jahre. Schon seit Längerem stehen dort Warnbaken“, sagt Kurt Lübke. Auch die Radwege in Harzbeck — zwischen Vinkrath und Wankum — oder von Kempen entlang der Straelener Straße nach Wachtendonk sind in keinem guten Zustand.
Während in anderen Städten über den Ausbau von Fahrradautobahnen gesprochen werde, würden hier auf dem Land nicht einmal die bestehenden Strecken in Schuss gehalten. „Wenn dort geflickt wird, sind die Flicken manchmal danach schlimmer als vorher“, ärgert sich der Radfahrer. Besonders wenn er mit dem Rennrad unterwegs ist, sind die Buckelpisten ein echtes Problem. Da sei es nicht verwunderlich, wenn besonders Rennradfahrer auf die Idee kämen, über die Straße auszuweichen.
Zumindest für einige der Strecken ist Besserung in Sicht. Auf Anfrage der WZ teilte der Landesbetrieb Straßen NRW mit, welche Radwege in den nächsten Jahren für eine Sanierung anstehen. Für dieses Jahr sind die Radwege entlang der L 384 (Holterhöfe) in Willich und entlang der L 362 in Kempen-Voesch (Kerkener Straße) auf dem Plan.
Für das nächste Jahr sind Radwegsanierungen an der L 372 Abschnitt bei Schwalmtal auf der kompletten Länge, sowie an der L 361 von Kempen nach Wachtendonk geplant. Und auch für die Oedter Straße ist Besserung in Sicht. 2019 soll der Radweg an der L 444 zwischen Oedt und Kempen in Angriff genommen werden.
Von der Mängelliste gestrichen werden konnte jüngst bereits die Strecke von Kempen nach Vorst. Der zirka fünf Kilometer lange Abschnitt entlang der L 361 war in einem desolaten Zustand und ist vor vier Monaten runderneuert wieder freigegeben worden. Für die Arbeiten, die gut einen Monat gedauert haben, sind insgesamt rund 400 000 Euro veranschlagt gewesen. Auch zwischen Grefrath und Mülhausen soll bald Schluss sein mit der Buckelpiste. Bei der Gemeinde Grefrath laufen die Vorbereitungen der Ausschreibung für die Sanierung, damit die Arbeiten so schnell wie möglich beginnen können.