Wichtiger Einsatz für Flüchtlinge
Seit 20 Jahren kümmert sich der SKM um die Belange von Menschen, die in Kempen Zuflucht gefunden haben.
Kempen. Seit 20 Jahren kümmert sich der Flüchtlingssozialdienst des SKM (Katholischer Verein für soziale Dienste) um Flüchtlinge in der Stadt Kempen. Aus diesem Anlass stellte SKM-Geschäftsführer Stephan Fiedler diese Arbeit jetzt im Ausschuss für Soziales und Senioren vor.
Anlass für die Kooperation zwischen SKM und Stadt Kempen war die Welle von Asylbewerbern Anfang der 1990er Jahre. Neben der Frage nach Unterbringung, Verpflegung, Krankenversorgung und Bildung war auch die soziale Betreuung ein Thema. Dafür bietet der Flüchtlingssozialdienst sowohl in den Kempener Unterkünften als auch in der Geschäftsstelle Sprechstunden an.
Den Flüchtlingen wird vor Ort geholfen, Strukturen kennenzulernen. Es werden Konflikte verhindert und Zukunftsperspektiven entwickelt. Hausaufgabenhilfen, Alphabetisierung, Spracherwerb und Netzwerkarbeit sind wichtige Aufgaben. Seit diesem Jahr ist Christian Bayer zuständiger Flüchtlingsberater. Viele Jahre (bis 2010) hatte Dorothea Arretz diese Aufgabe inne.
In Spitzenzeiten gab es in Kempen mehr als 300 Flüchtlinge. Mittlerweile seien es etwa 62, erklärte Stephan Fiedler. Zwölf Wochenstunden-Bruttoarbeitszeit sind vorgesehen. Viele Aufgaben werden dazu von Ehrenamtlern und Honorarkräften übernommen.
Stephan Fiedler zieht eine positive Bilanz der Zusammenarbeit von Stadt und Sozialdienst. Die Flüchtlinge würden in Kempen gut aufgenommen. „Die Verwaltung kommt ihrer Aufgabe in vorbildlicher Weise nach.“ Kempen sei gefordert, aber nicht überfordert.
Jeyaratnam Caniceus (Grüne) sieht das etwas kritischer. Er würde sich eine bessere Integration wünschen: schnellere Vermittlung in Arbeitsstellen und Wohnungen. Jugendliche müssten in Vereinen, Mütter mit Kindern in Spielgruppen untergebracht werden. Außerdem fügte Caniceus hinzu: „Ich fordere die Stadt Kempen auf, freiwillig mehr Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen.“
„Man kann immer etwas besser machen“, entgegnete Christian Gehlen (Freie Wähler Kempen). Aber vieles werde von Ehrenamtlern getragen — und das sei nun mal begrenzt. Gehlen lobte die Arbeit des SKM.
Fiedler gab zu bedenken, dass es oft Restriktionen gebe, zum Beispiel, ob ein Asylbewerber arbeiten dürfe. Arbeit und Wohnungen zu vermitteln, sei nicht immer einfach. Der Kempener Beigeordnete Michael Klee lobte die Arbeit des Sozialdienstes. Man sei ganz nah bei den Menschen.
Seit Mitte Mai, so Klee im Sozialausschuss, habe man die Asylbewerberunterkunft in Tönisberg wieder in Betrieb genommen. Gründe seien ein Wasserschaden in der Einrichtung St. Hubert-Escheln, aber auch die steigende Zahl von Asylbewerbern.