Soziales Netzwerk für Menschen ab 55 Jahren in St. Hubert „Zwar“-Gruppe: Der Start ist gelungen

Kempen. · Das Netzwerk für Menschen ab 55 Jahren zieht nach einem halben Jahr Bilanz.

Auf den Stellwänden geht es kunterbunt zu. Stichworte wie Tango tanzen, Fotografie, Kochen, Radtouren, Wandern, Spielen, Theater, Excel, Walken, Französisch und Spielen sind zu lesen. Dahinter stehen Ansprechpartner, Treffpunkte und Termine. „Wir haben derzeit 18 Gruppen, die die unterschiedlichsten Angebote machen und die allesamt gut genutzt werden. Es ist ein mehr als nur fantastischer Aufschlag, den die zweite ,Zwar’-Gruppe in St. Hubert gemacht hat“, freut sich Nadja Kleine von der städtischen Seniorenpflegeberatung. Sie begleitet die „Zwar“-Gruppe 2018, die sich im Herbst vergangenen Jahres gründete, noch bis September als sogenannte Gruppenbegleiterin und hilft beim Verselbständigungsprozess. „Zwar“ steht für „Zwischen Arbeit und Ruhestand“. Es handelt sich um ein soziales Netzwerk für Menschen ab 55 Jahren, das den Ausgangspunkt für gemeinsame Freizeitaktivitäten darstellt.

Ziel ist es, dass die Bürger sich mit ihren Angeboten selber organisieren, wie es die erste „Zwar“-Gruppe, deren Nutzer inzwischen älter sind, bereits umgesetzt hat. Das alle 14 Tage stattfindende Basistreffen im Dr.-Karl-Rudolph-Haus steht an. Über 20 Personen haben sich eingefunden, um sich in Sachen Aktivitätenberichte und -planung auszutauschen. Anne hat so einen Ausflug zum Gasometer nach Oberhausen mit Besuch der Ausstellung „Der Berg ruft“ geplant. Die Feinheiten wie das Bilden von Fahrgemeinschaften und die Kosteninformation in Sachen Eintritt, der bei einer bestimmten Gruppengröße günstiger wird, stehen an.

Zudem macht die Französisch-Gruppe nochmals Werbung für das Sprachangebot und verdeutlicht, dass in aller Ruhe gelernt wird und niemand Angst vor einer neuen Sprache haben muss. „Wir suchen auch noch ein bis zwei Männer fürs Tango tanzen“, wirft Gabriele in den Raum, wobei Udo, der das Angebot bereits nutzt, betont, dass es viel Spaß machen würde und wie jedes Angebot völlig zwanglos sei. Man könne einfach mal reinschnuppern und schauen, ob es etwas für einen selber wäre. „Wir gehen auch gemeinsam zu anderen Tanzveranstaltungen, was wirklich schön ist“, schließt sich Jürgen an.

Die Gruppen kommunizieren
auch außerhalb der Treffen

Von Gabriele gibt es noch ein Lob für die Gruppe „Sich gegenseitig helfen“. Sie habe letztlich jemanden gebraucht, der sie von der Autowerkstatt abholte, und habe über eine Whatsapp in die Gruppe direkt Hilfe erhalten. „Die einzelnen Gruppen nutzen auch Whatsapp, um sich untereinander zu informieren, aber ohne Basistreff wäre vieles organisatorisch gar nicht umsetzbar. Von hier geht es quasi in unsere vielen Kleingruppen. Wir besprechen Dinge, die alle Gruppen angehen, zum Beispiel unser anstehendes Sommerfest“, sagt Kleine.

Außerdem sind die Basistreffen eine Rundum-Information für neue Nutzer. Christa und Stefan aus Grefrath, die beide noch im Berufsleben stehen, sind so zum ersten Mal da. „Ein Kollege berichtete von der ,Zwar’-Gruppe 2018. Wir fahren gerne Rad und wandern mit Begeisterung. Mal sehen, was hier alles möglich ist“, sagt Christa. Das Ausprobieren der vielen Angebote ist es auch, das Gabi aus Willich anspricht. „Ich habe schon ins Kochen reingeschnuppert und bin mitgewandert. Demnächst möchte ich eine der Radtouren mitmachen, und in Excel bekomme ich derzeit fleißig Nachhilfe“, erzählt sie lächelnd.