17 Künstler in der Alten Fabrik
Nicole Terstappen lädt zur Ausstellung. Fast jeder Kreative — darunter auch sechs Kinder und Jugendliche — hat einen Raum für sich.
Kaldenkirchen. Die schiere Menge an Kunstwerken, die es bei der „Expo 2.11“ in der Alten Fabrik zu sehen gibt, wirkt schon überwältigend: 17 Künstler aus der Umgebung haben zur Ausstellung beigetragen. Und fast jeder hat in dem verwinkelten Gebäude einen Raum für sich. Hinter jeder Tür, an jeder Wand warten neue Eindrücke — und doch steht, bei all’ der Fülle der ausgestellten Gemälde, Zeichnungen, Objekte und Fotos, eine schmerzliche Lücke im Mittelpunkt der Ausstellung.
Die „Expo 2.11“ ist in erster Linie eine Hommage an Winfried Schmitz-Linkweiler, Künstler und Ratsherr aus Meerbusch, der im August im Alter von 57 Jahren gestorben ist. Den größten Teil der Ausstellung bildet eine Schau seines Gesamtwerkes mit über 450 Exponaten, die einen Überblick über das vielfältige Schaffen Schmitz-Linkweilers bieten.
„Winni war durch und durch ein Künstler. Er hatte kein Handy, keinen Computer, kein Auto — er lebte für seine Kunst“, erinnert sich Nicole Terstappen, die seit Jahren zwei Mal im Jahr zur Ausstellung in die Alte Fabrik lädt. „Die anderen Künstler, von denen hier Werke zu sehen sind, sind alles Freunde und Wegbegleiter von Winfried.“
Diese halten sich und ihr Werk im Hintergrund und in den weiter außerhalb liegenden Räumen, sodass in Foyer und Flur Platz ist für die zahlreichen Malereien, Zeichnungen, Fotografien, Lithografien und Objekte Schmitz-Linkweilers. Viele seiner Kunstwerke entziehen sich einer klaren Einordnung und kombinieren verschiedene Techniken. Häufig stehen kleine Gegenstände im Fokus — ein Stück Draht, Papierschnipsel, Schnur oder eine Zigarette — die als Ausgangspunkt einer Collage eine neue Bedeutung erhalten.
Aber auch im Werk der anderen Künstler taucht Schmitz-Linkweiler hin und wieder auf, etwa in Fotografien von Günter Krajewski. Es lohnt sich, auch in die weiter hinten liegenden Räume der Alten Fabrik vorzustoßen, etwa um die textbasierten „Ungereimtheiten“ von Uwe Haleksy zu entdecken. Oder die großformatigen Gemälde und Skulpturen von Herbert Koller unter dem Titel „die kosmogonische Stadt“, die sich mit der Idee einer Stadt im Himmel auseinandersetzen.
Immer wieder zwischendurch trifft man wie nebenbei — auf Fensterbänken oder in der Garderobe — auch auf Malereien, Zeichnungen und Objekte, die etwas bunter und konkreter wirken als der Rest der Ausstellung: der Beitrag der sechs Kinder und Jugendlichen, die an der „Expo 2.11“ beteiligt sind, darunter auch Schmitz-Linkweilers Nichte Melina. Nach der gut besuchten Vernissage und Party am Samstagabend ist die Expo nun eine Woche lang zu sehen.