Schaag In der Kita St. Anna wird es eng
Schaag. · Weil in den Boden des Anbaus Feuchtigkeit eindringt, muss dieser saniert werden. Die 22 Kinder von dort sind daher zurzeit mit im Haupthaus untergebracht.
Die Bücherregale sind zur Seite geschoben, in der Mitte des Raums stehen nun kleine Tische und passende Stühle. Die Kinder klappen ihre Brotdosen auf, es ist Pausenzeit. Wo sie sonst mit ihren Betreuerinnen lesen, essen die Kinder der Kindertagesstätte St. Anna an der Happelter Straße in Schaag derzeit, weil der Anbau auf der anderen Straßenseite wegen eines Feuchtigkeitsschadens nicht genutzt werden kann. Darum rücken im Altbau alle zusammen.
Die Schaager Einrichtung feiert im kommenden Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Der Anbau, der an die gegenüberliegende Grundschule grenzt, wurde erst Ende 2016 in Betrieb genommen. Dort sind 22 Kinder unter drei Jahren in zwei Gruppen untergebracht. Mitte April mussten sie allerdings kurzfristig in den Altbau umziehen, als sich herausstellte, dass unter der Bodenabklebung Feuchtigkeit eindringt. In den Räumen seien die Schäden nicht sichtbar, aber es habe Beschwerden der Erzieherinnen gegeben, dass sie sich unwohl gefühlt hätten, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung damals. Sorgen um ihre Gesundheit müssten sich die Eltern, Kinder und Erzieherinnen aber nicht machen.
Die Kinder und Eltern gehen
mit der Situation sehr gut um
Noch immer könne man keine Aussage zur Ursache oder dem Ausmaß des Schadens treffen, sagt Stadtsprecher Jan van der Velden: „Erst muss der Schaden ermittelt werden.“ Es könne sein, dass dafür der Boden aufgestemmt werden müsse. Auch würde sich erst dann zeigen, wie hoch die Sanierungskosten ausfallen. Allerdings: „Es muss mit einem sechsstelligen Betrag gerechnet werden“, sagt der Stadtsprecher. Die Koordination liegt beim Nette-Betrieb, die Kosten trägt die Stadt – es sei denn, es handelt sich um einen Baumangel. „Dann können die Kosten an den Verursacher weitergereicht werden“, sagt van der Velden.
Mit den 22 U3-Kindern aus dem Anbau werden nun alle 132 Kinder der Kita im Haupthaus betreut. Einen Bewegungsraum im ersten Stock nutzt das Kita-Team dafür als Gruppenraum, die Bücherei dient als Pausenraum, der Flur als Bewegungsbaustelle. Zudem darf die Kita für ein paar Stunden pro Woche die Turnhalle der Grundschule nutzen.
Sigrid Wulf sagt: „Es läuft super.“ Seit wenigen Wochen ist sie kommissarische Leiterin der Einrichtung, am 1. Juli übernimmt sie den Posten ihres Vorgängers Bastian Füsers offiziell. Trotz allem ist sie froh: „Die Eltern machen sehr gut mit“, berichtet Wulf. Auch Beschwerden habe es nicht gegeben.
Container als Übergangslösung werden in Kürze geliefert
Zumal Entspannung in Sicht ist. Am 21. Juni – dem Brückentag nach Fronleichnam, wenn die Kita geschlossen ist – sollen mehr als 20 Container geliefert werden. Die Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen seien schon vorbereitet. Danach wird das Mobiliar aus dem Anbau nach einer Desinfektion durch eine Fachfirma in die Container getragen, und alle Kinder haben wieder ein bisschen mehr Platz. „Den Außenbereich des Anbaus können die Kinder von den Containern aus weiter nutzen“, sagt Sprecher van der Velden.
Für die Container werden 70 000 Euro fällig. Die Stadt hat sie für zunächst sechs Monate angemietet. „Wir hoffen, dass die Kinder dann wieder in den Anbau können“, sagt van der Velden.