Lobberich Bongartzhof: Sanierung wird teurer
Lobberich. · Die Finanzierung der Kosten in Höhe von etwa einer halben Million Euro ist offen.
Das Erbe Bongartzhof instand zu halten, wird teuer. Vor zwei Jahren hatten das Kuratorium der Bongartzstiftung und die Stadtverwaltung gehofft, die Sanierung des Daches, des Mauerwerks, der Elektro- und Sanitärleitungen, Brandschutzmaßnehmen und Planungskosten für 270 000 Euro zu erhalten. Mittlerweile ist von eine halben Million Euro die Rede. Und auch damit komme man nicht aus, war in der Sitzung des Verwaltungsrates der Bongartzstiftung zu hören. Die Zahlen betreffen nur das Haupthaus, nicht die weiteren Scheunendächer.
Der Hof im Sassenfeld gehört zu dem Vermögen, dass Maria Agnes Bongartz 1896 testamentarisch der Gemeinde Lobberich übertrug. Die Pachterträge sollten vor allem zur Finanzierung eines Kinder- und Waisenhauses dienen, das nach ihrem Tod in ihrem Wohnhaus Hochstraße 29 eingerichtet werden sollte. Sie starb 1906. Aus dem Waisenhaus ist inzwischen eine Kindertagesstätte geworden, die an der Mühlenstraße neu errichtet wurde.
Die Umsetzung der Hofsanierung scheiterte 2017 am Personalmangel im Nette-Betrieb. Seither hat sich der Bauzustand weiter verschlechtert, wie auch schon in einem Gutachten festgehalten wurde, als man neue Räume für das Textilmuseum „Die Scheune“ suchte. Vor Sanierungsarbeiten in diesem Jahr hat der Nette-Betrieb die Frage gestellt, an welche Nutzung nach Ablauf des jetzigen Pachtvertrages 2022 gedacht werde, weil dies Einfluss auf die Kosten der Sanierung habe.
Die Entscheidung wurde
auf September vertagt
„Erblicher Sanierungsbedarf“ wurde nach Auskunft von Arndt Venten bei zwei Begehungen festgestellt. Der Fachbereichsleiter hatte mit Bürgermeister Christian Wagner (CDU), einem Immobilienmakler und einem Bauunternehmer das Anwesen besichtigt. Es mache keinen guten Eindruck. An vielen Stellen sei das Mauerwerk feucht, das Dach undicht, eine Heizung fehle, die Elektroinstallation müsse erneuert werden. „Das geht richtig ins Geld. Und wir wissen noch nicht, wie das finanziert werden soll“, sagte Venten.
Der Verwaltungsrat fand zunächst auch keine Lösung. So wurde die Entscheidung auf den 19. September vertagt. Bis dahin wollen sich Kuratorium und Politiker Gedanken machen. Bei einem Verkauf „mit nachhaltiger Nutzung“ müssten auch rechtliche Fragen gelöst werden, da es sich um Stiftungsvermögen handelt. mm