Aus für Jugendhütte in Kaldenkirchen
Die Mehrheit von CDU und ABK kippt das Projekt . Als Argument dient der Protest besorgter Anwohner.
Nettetal. Gekippt: Der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich am Donnerstag gegen eine Schutzhütte in Kreuzmönchdorf aus. "Proteste besorgter Anwohner" führte Günter Werner (CDU) als Argument für das Veto seiner Partei an, dem sich ABK anschloss. Die überstimmten Fraktionen SPD, Grüne, FDP und Win waren fassungslos, zumal auch die Verwaltungsspitze keine Hütte mehr will.
"Die Außenwirkung auf Öffentlichkeit und Jugend ist verheerend", befürchtete Johannes Peters (FDP). In den vergangenen Jahren sei das Thema "immer mehr zerredet" worden. Dabei hatten vor drei Jahren Politiker und Vertreter der Verwaltung jungen Leuten Hoffnung gemacht, die ihren Wunsch nach einer Hütte beim Netzwerk Integration vortrugen. Der Erste Beigeordnete Armin Schönfelder, damals noch Jugenddezernent, lud die jungen Leute ein (die WZ berichtete): "Kommt dahin, wo die Entscheidungen fallen, in die Ausschüsse, ins Rathaus."
Die Jugendlichen, jetzt als Zuschauer im Ausschuss, erlebten, wie ihre Anliegen keine Beachtung fanden, weil Unterschriften von knapp 300 Anwohnern, die Müll und Krawall fürchten, mehr Gewicht hatten. "Die Befürchtungen sind an den Haaren herbeigezogen", klagte Polizist Johannes Peters und berief sich auf das pädagogische Konzept der Freizeitanlage, das eine Hütte befürworte.
Die Scheinheiligkeit der Gegner prangerte Hajo Siemes (WIN) an: Vielleicht solle man anstelle einer Hütte die ganze Skateranlage überdachen. Die CDU indes lenkte nicht ein. Da halfen Mahnungen von Guido Gahlings (Grüne) nicht, ein Signal zu setzen, "dass Jugendliche ernst genommen werden". Oder von Siemes, besorgte Anwohner seien doch "die beste soziale Kontrolle". Die Mehrheit von CDU und ABK lehnte die Hütte ab. Für Hans-Willy Troost (FDP) einfach nur "beschämend".