Ausstellung: Pfeilgiftfrösche bringen Farbe in trübe Wintertage
Bettina Klos stellt ihre Bilder in der Biologischen Station Krickenbecker Seen aus.
Nettetal. Als Warnung gelten grelle Farben im Tierreich. Wer schrill-bunt trägt, signalisiert: Vorsicht, ich bin giftig! Berühmte Beispiele dafür sind die Pfeilgiftfrösche aus den Regenwäldern Lateinamerikas: Sie sind Klitzeklein, knallbunt, und die meisten Arten sind hochgiftig. Einige überdimensionale Exemplare sind jetzt im Infozentrum der Biologischen Station Krickenbecker Seen zu bestaunen: Bettina Klos zeigt in den kommenden Wochen mehrere Arten der exotischen Amphibien als Gemälde unterm Motto „Farben gegen den Winterblues“.
Oben wie ein hierzulande bekannter Feuersalamander — grelle gelbe Flecken wechseln mit bläulich schwarzen. Die Beine sind stahlblau getupft, als trüge er eine Jeans im Metalliclook: Der Färberfrosch scheint es der Künstlerin sehr angetan zu haben. Gleich in mehreren Variationen hat sie ihn dargestellt. Mal solo auf sattem Blattgrün, mal als Duo, wobei das zweite Fröschchen sich durch den roten Innenrahmen ins Bild zu schleichen scheint.
Eins ist allen Bildern gleich: Sie sind farbenfroh, leuchtend bunt, und wenn die Sonne in den gläsernen Vorraum des Infozentrums scheint, dann schimmern und schillern sie strahlend, als seien sie einem Regenbogen entsprungen. Farbtupfer allemal, die schon von draußen ins Auge fallen.
„Man sagt ja, so ab November mache das Wetter viele Leute trübsinnig“, meint die Künstlerin. „Zur Aufhellung der Gemüter sind Farben prima geeignet“, fügt sie hinzu. Entsprechend habe sie ihre farblich schrillen Bilder gestaltet. Warum aber nimmt sie ausgerechnet Pfeilgiftfrösche als Motive? Klos lächelt und erklärt, ein Freund züchte die Amphibien. Sie sei ganz angetan von den Tieren, habe über sie recherchiert und sie dann bildlich in Szene gesetzt.
Mehr als ein Dutzend Bilder der zur Familie der Baumsteigerfrösche zählenden Lurche hat sie gemalt. Sie erzählt nebenbei, dass die eigentlich giftigen Frösche in Nachzuchten immer weniger Toxine (Gifte) produzieren, die sie in der Natur über ihre Nahrung aufnehmen. Ihre Bilder und Erklärungen machen gleich deutlich: Klos‘ Kunst passt ins naturkundliche Infozentrum, in dem sie im Laufe der Jahre immer wieder mal ausstellte.
Die 55-jährige Glasgestalterin und Malerin, die aus Schaag stammt, zuletzt in Hinsbeck wohnte und „in Nettetal eine Wohnung mit Garten, die sich auch als Atelier eignet“ sucht, hat’s nicht nur mit Froschlurchen: Ihre Afghanenhündin Gheeshi hat sie fast immer dabei. Bilder von Kühen und Pferden stellt sie ebenfalls aus, dazu eins ihrer Glasbilder: „Singende Amsel“. Glaskunst hat Tradition in ihrer Familie, Vater Joachim Klos, der 2007 starb, gilt als einer der bedeutendsten Glaskünstler der Neuzeit.
„Malerei aber ist immer auch einer meiner Schwerpunkte“, stellt Klos klar. Mit Öl und Acryl hat sie ihre Tiere in Szene gesetzt, manchem Pfeilgiftfrosch mit metallener Fassadenpaste noch zusätzliche Strahlkraft verliehen. So den Färberfröschen, die mit ihren Signalfarben glatt den Winterblues wegleuchten.