Bei der Mini-WM in Breyell siegt Polen vor England
Nachwuchsfußballer kämpften um den Turniersieg.
Breyell. Erschöpft sinken die Jungs auf die Tribünenplätze. „Ihr habt mich, glaube ich, falsch verstanden. Ich habe gesagt, wir machen das beste Spiel zum Schluss.“ Trainer Sascha Hendricks schiebt einen Kinderwagen vor sich her. Sohn Magnus kann zwar noch nicht laufen, begleitet Papa und Bruder Niklas dennoch zur Nettetaler Mini-WM. Die findet auf dem Sportplatz von Union Breyell statt.
Sascha Hendricks trainiert die D-Jugend des TSV Kaldenkirchen. Die Jungs laufen in ungewohnten roten Trikots auf, weil sie im Turnier unter belgischer Flagge spielen. So wie alle anderen teilnehmenden Vereine, wurde den Kaldenkirchenern ein Land zugeordnet, dass tatsächlich im Juni an der Fußball-WM in Brasilien teilnimmt. Die U-12-Kicker aus den Nettetaler Partnerstädten dürfen ihre Länder vertreten: Caudebec für Frankreich und Elk für Polen.
Die Ränge auf dem Breyeller Fußballplatz sind gut gefüllt. Vor allem Eltern wollen sich die Spiele ihrer Kinder nicht entgehen lassen und feuern sie fleißig an. Die Kaldenkirchener treten in der Vorrunde gegen Spanien (Dyck), Portugal (Hinsbeck) und die Niederlande (Venlo) an. Jedes Spiel dauert 20 Minuten. Die zwölf Mannschaften spielen in zwei Gruppen jeder gegen jeden.
„Ungewohnt für die Spieler ist, dass sie auf großem Feld und auf große Tore spielen“, sagt Hendricks. „Das ist so, weil es ein Euregioturnier ist“, erklärt Jürgen Cleven vom Stadtsportverband Nettetal, Mitorganisator der Mini-WM. Er ist begeistert: „Wir können keinen Fairnesspokal ausspielen, weil alle gleich fair spielen. Deshalb wird wohl der Letzte den Pokal als Anerkennung bekommen.“
Die jungen Gäste aus Nettetals Partnerstädten fühlen sich wohl. Schon am Freitag waren sie mit Betreuern angereist und freuen sich neben dem Turnier über ein unterhaltsames Programm, das die Veranstalter auf die Beine gestellt haben.
Zurück zum Sport: Auch am zweiten Turniertag gehen die Kaldenkirchener Jungs um Trainer Sascha Hendricks hochmotiviert in die Spiele — wie alle Nachwuchskicker. „Wir haben niemanden nach der Vorrunde ausscheiden lassen, damit auch Sonntag alle noch einmal spielen können.“ Dann werden gruppenübergreifend die Plätze ausgespielt.
Bürgermeister Christian Wagner, der an beiden Tagen auf der Tribüne sitzt, überreicht am Ende jedem Turnierteilnehmer eine Medaille. Pokale gibt es für die vorderen Plätze. „Ein Wanderpokal ist auch dabei“, so Cleven. Schließlich soll die Mini-WM zur Tradition werden.