Breites Ja fürs neue Konzept

Ausschuss: Grünes Licht für das Nettetaler Sportförderkonzept. Stadt und Vereine wollen jeweils eine Million aufbringen.

Nettetal. Drei Stunden wurde über das neue Sportförderkonzept diskutiert, dann kam es zum Schwur: CDU, SPD, FDP und WIN stimmten in der Sondersitzung des Sportausschusses am Dienstagabend dafür, die Grünen enthielten sich. Dagegen war Hans Overhage (ABK): „Wegen der vielen Unwägbarkeiten.“

Viel Lob gab es für den Stadtsportverband und dessen Vorsitzenden Willi Wittmann. Johannes Peters (FDP), Vorsitzender des Sportausschusses: „Die Ehrenamtler haben unglaublich viel Arbeit geleistet. Ohne diese Teamarbeit wäre ein solches Ergebnis nicht möglich.“

Wittmann ließ die Beratungen seit dem 22. Oktober 2008 Revue passieren. „Am Anfang lagen Investitionsanträge für 4,5 Millionen Euro vor. Die konnten wir gemeinsam auf zwei Millionen reduzieren.“ Die Stadt will 20 Jahre lang per anno jeweils 50 000 Euro zur Verfügung stellen. Die andere Hälfte müssen die Vereine tragen. Wittmann: „Wir haben den Vereinen deutlich geraten, gut zu überlegen.“

Bürgermeister Christian Wagner erklärte das Ziel des Konzepts: „Jeder Stadtteil sollte eine intakte Sportanlage besitzen.“ Vier von 17 Fußballplätzen sollen Kunstrasen bekommen: Leuth, Schaag, Hinsbeck und Kaldenkirchen. Wagner: „Falls die Nutzerzahlen in zehn oder 15 Jahren sinken, könnten noch nicht sanierte Plätze stillgelegt werden.“

Christian Schürmann (SPD) unterstrich, es sei wichtig, alle Fragen öffentlich zu diskutieren. „Diese breite Diskussion wäre im Rat unmöglich. Deshalb haben wir die Sondersitzung beantragt.“

Von einem „Pakt mit dem Sport“, sprach Hans Overhage (ABK). Das Förderkonzept beschreibe „das Gewünschte, nicht das Benötigte“. Er bezweifelte, ob die Vereinsvorsitzenden ihre Mitglieder über die finanziellen Folgen und Unwägbarkeiten informiert hätten. Und er sprach die Folgekosten der Kunstrasenplätze an: „Wissen die Vereine, dass sie die erste Sanierung (neue Deckschicht, Kosten etwa 150 000 Euro) nach zehn bis 15 Jahren alleine, ohne städtische Zuschüsse finanzieren müssen?“

Grundsätzliche Bedenken äußerten die Grünen: „Kunstrasen ist ökologisch unter aller Kanone. Wir sehen aber auch die Wirtschaftlichkeit und werden wohl im Rat zustimmen.“ Für die ökologischen Bedenken zeigte Wagner Verständnis: „Ich hoffe, dass sich der eine oder andere Verein auch aufgrund der heutigen Diskussion noch für einen Tennenplatz entscheidet.“

Schließlich beantragte die CDU, den Beschluss zu ergänzen: „Vor der Bewilligung der Zuschüsse und vor Realisierung der Investitionen durch die Vereine ist in jedem Einzelfall der Sportausschuss zu beteiligen.“ Dies diene auch der Rechtssicherheit und Entlastung der Vorstände. Dem stimmten alle zu.