Croda: Natürliche Alltags-Chemie

Croda stellt Substanzen auf Basis von tierischen und pflanzlichen Fetten her.

Kaldenkirchen. Nachwachsende Rohstoffe sind in aller Munde, und das nicht nur, wenn es um den Bio-Treibstoff E 10 geht. Was jedoch nicht viele wissen: In Kaldenkirchen gibt es ein Unternehmen, das bereits seit Jahrzehnten auf natürliche Rohstoffe als Basis für verschiedene Chemie-Produkte setzt.

Die Croda GmbH stellt aus Ölen und Fetten verschiedenste Produkte für Industrie, Kosmetik und Pharmazie her und beschäftigt in Nettetal 85 Mitarbeiter.

Bald sollen es mehr werden: „Wir expandieren“, erklärte Geschäftsführer Klaus Helmdach kürzlich anlässlich eines Besuchs des CDU-Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer. Seit dem Umzug des Unternehmens 1993 vom Herrenpfad Nord an den Herrenpfad Süd verfügt die Croda-GmbH über ein 42 000 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem nun zwei neue Gebäude entstehen sollen.

„Voraussichtlich beginnen im Oktober die Bauarbeiten für ein zweites Bürogebäude und ein Lagerhaus, die im Mai fertig sein sollen“, sagt Nadine Frey, Assistentin der Geschäftsführung. Mittelfristig sollen zehn bis 15 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Aber was genau wird am Herrenpfad Süd eigentlich produziert? Neben verschiedenen Spezialitätenprodukten vor allem Oleochemikalien — will sagen, Substanzen, die auf pflanzlichen oder tierischen Fetten basieren.

Solche Chemikalien können weiterverarbeitet in den unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen. So sind beispielsweise Omega-3-Fettsäurekonzentrate ein Bestandteil vieler Nahrungsergänzungsmittel, Seidenproteine finden sich in Shampoos, Schmierstoffe können dabei helfen, den Verschleiß von Motoren zu verringern. Chemische Industrie mit Alltagsbezug also.

Um auch dem potenziellen Nachwuchs die Bedeutung von Chemie im täglichen Leben nahezubringen, kooperiert das Unternehmen immer wieder mit Nettetaler Schulen. Mit der Beteiligung am Berufsfindungsprogramm „BaseL“ soll Aufmerksamkeit für die vielfältigen Ausbildungsberufe im Chemie-Sektor geweckt werden.

Und im Rahmen des Projekts „Cool Mint“ lernten Jugendliche, wie man mit Hilfe von Croda-Know-How Klebstoffe herstellt. Und zwar aus „natürlichen Rohstoffen wie Quark und Speisestärke und dazu Gummibärchen“, so Frey.