Der Tod des Wachmanns bleibt ungeklärt

Augustine O. aus Nettetal wurde in einem Parkhaus erstochen. Der Fall ist der erste unaufgeklärte Mord seit 2003 in der Düsseldorfer Polizeistatistik.

Nettetal. Die Polizei veröffentlichte Fotos mit verdächtigen Männern, überprüfte DNA-Proben, rief im Fernsehen Zeugen auf, sich zu melden. Doch alles half nichts: Der Mord an Parkhauswächter Augustine O. (40) aus Nettetal steht in der Kriminalstatistik 2011 als ungeklärte Straftat gegen das Leben. Die Ermittler haben keine Hoffnung mehr, den Täter noch zu stellen.

Es ist der 11. April 2011, 0.25 Uhr, als der Notruf bei der Polizei eingeht: Augustine O. wurde von Passanten entdeckt, er liegt blutend auf der Rampe des Kaufhof-Parkhauses an der Bahnstraße in Düsseldorf. Der Notarzt rückt sofort aus, doch um 2 Uhr morgens müssen die Ärzte in der Uni-Klinik den Kampf um das Leben des Wachmanns verloren geben.

Bis heute ist für Guido Adler, den Leiter der „Mordkommission Parkhaus“, ein Rätsel, was sich in der Nacht zugetragen hat. Seine Ermittler gruben sich durch das Privatleben von O., der in den 90ern aus Nigeria einwanderte, im Nettetaler Stadtteil Schaag mit Frau und Tochter lebte.

„Das Opfer war unbescholten“, war Adlers Ergebnis. Ob er bei seiner Nachtschicht im Parkhaus eine Straftat beobachtete und daraufhin sterben musste, ob er Drogensüchtige aufschreckte — all das ist reine Spekulation.

Die Polizei setzte ihre Hoffnung zunächst auf eine DNA-Spur in Tatortnähe. Doch sie konnte keinem Verbrecher zugeordnet werden. Auch die Menschen, deren Wagen in jener Nacht noch im Parkhaus standen, wurden durch Speichelproben ausgeschlossen.

Dann tauchten Videos aus Überwachungskameras von Geschäften in der Nähe des Parkhauses auf. Sogar in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY . . . ungelöst“ fahndete die Düsseldorfer Polizei mit den Bildern. Ohne Erfolg.

„Ein Tötungsdelikt verjährt nie“, stellt Polizeisprecher Andreas Czogalla klar. „Sobald es neue Hinweise gibt, leben die Ermittlungen sofort wieder auf.“ Doch die gebe es nicht: „Das Spurenaufkommen ist abgearbeitet. Es gibt keinerlei Ansätze mehr, die man jetzt noch verfolgen könnte.“ Die Akte geht zur Staatsanwaltschaft und der Mordfall als ungeklärt in die Statistik.