Nettetaler produzieren deutlich weniger Müll

Vor allem bei kleineren Behältern sank in den vergangenen Jahren die Menge an Bio- und Restmüll deutlich. Doch 2011 war der Rückgang geringer.

Nettetal. Wo ist all der Müll hin? „Die Zahl der Behälterleerungen ist zurückgegangen“, erklärte Norbert Müller. Und folgerte daraus: „Nettetaler Bürger produzieren weniger Müll.“ Der Stadtkämmerer legte die Bilanz der Abfallentsorgung des vergangenen Jahres am Mittwoch im Rathaus vor. Im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss stellte er fest: „Die Abfallmengen sind deutlich gesunken.“

So steckte in den braunen Tonnen weniger Biomüll als im Jahr 2009. Damals wurden knapp 6000 Tonnen eingesammelt, 2011 waren es nur noch etwas mehr als 5000 Tonnen. Ähnlich sieht die Entwicklung bei den grauen Tonnen für den Restmüll aus. Die Ursache: 2009 wurde das sogenannte Ident-System für Rest- und Biomüll eingeführt, bei Chips die Zahl der Leerungen messen.

„Das Ident-System ist ein Erfolgsmodell“, meinte deshalb der Ausschuss-Vorsitzende, Bürgermeister Christian Wagner (CDU). Die Vermutung, viele würden einfach mehr Müll in die Natur schmeißen statt in die Tonnen, bewahrheite sich nicht. Zwar werde in Nettetal nach wie vor „ärgerlich viel Müll“ illegal in der Natur entsorgt, aber nicht mehr als in den Vorjahren, so Wagner.

Nicht nur für Hans-Willy Troost (FDP) war klar: „Nettetaler Bürger gehen verantwortungsbewusster mit dem Müll um.“ Müller ergänzte, bei den Bürgern sei ein Trend zu kleineren Abfallbehältern festzustellen. Insgesamt sei der „Gesamtgebührenbedarf gesunken“: von rund 3,9 im Jahr 2009 auf 3,5 Millionen Euro 2011. Was bedeutet: weniger Müll, weniger Entsorgungskosten, geringere Gebühren für die Bürger — mit Einschränkungen.

Keine Trendwende gab es nämlich bei den größeren Tonnen von 240 Litern und den Großbehältern mit 770 und 1100 Litern: In größeren Haushalten und Mehrfamilienhäusern lässt sich anscheinend weniger an Müll einsparen.

Und war die Abfallmenge 2010 im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, etwa beim Biomüll um 15 Prozent, so stieg sie 2011 wieder leicht an. Immerhin, meinte Müller, liege das Müllaufkommen 2011 „noch immer deutlich unter dem von 2009“.