Verein will Schule in Uganda bauen
„Lebenszeichen Afrika“ mit seinem Vorsitzenden Carl-Wilhelm Bienefeld möchte eine Schule errichten, die behinderte Kinder und Jugendliche besuchen können.
Kaarst. Den Schwächsten der Schwachen möchte er helfen: Deshalb engagiert sich Carl-Wilhelm Bienefeld, Gründer und Vorsitzender des Vereins „Lebenszeichen Afrika“, mit karitativen Projekten in Südafrika und Uganda. Nachdem es dem Verein seit seiner Gründung im Jahr 2005 bereits gelungen ist, unter anderem eine Kita für Aids-Waisen in Mariannhill in Südafrika im Jahr 2008 sowie eine Krankenschwesternschule in Uganda 2010 zu errichten, plant der in Kaarst lebende Rentner ein neues Projekt. Gemeinsam mit Peter Schmieg, emeritierter Professor für Architektur mit Schwerpunkt Sozialbau aus Dresden und dessen Frau Christina, will der Verein in Ococia/Uganda eine Schule für behinderte Kinder und Jugendliche bauen.
Carl-Wilhelm Bienefeld Vereinsvorsitzender
„Die Situation von behinderten Menschen ist in Uganda — wie auch in vielen anderen Ländern Afrikas — äußerst schwierig“, sagt Christina Schmieg in ihrer Projektbeschreibung. „Verbreitet und tief verwurzelt ist der Glaube, eine Behinderung sei mit dem Bösen verbunden. Daher haben Behinderte in Uganda wenig Chancen auf ein menschenwürdiges Leben.“ Selbst innerhalb der Familien müssen behinderte Kinder ums Überleben kämpfen. „Ich weiß von einer Familie, in der der behinderte Junge nichts zu essen bekam“, erzählt Bienefeld von einem seiner Südafrika-Aufenthalte. „Weil alle kaum etwas zu essen haben, bekam er gar nichts.“
Noch sucht Bienefeld finanzielle Unterstützung für das neue Projekt in Uganda, ist aber zuversichtlich: „Ich gehe davon aus, dass wir im Oktober mit dem Bau beginnen können.“ In dem Ort Ococia lebt seit einiger Zeit auch Truus Groenendijk, eine pensionierte holländische Krankenschwester. Ihr Traum war es, für behinderte Kinder eine Schule zu bauen und zu betreiben. Diese ist bereits seit April 2017 in Betrieb.
Um behinderten Kindern aus weiter entfernten Dörfern den Schulbesuch zu ermöglich, soll im nächsten Schritt „St. Martin’s Home“ gebaut werden. So heißt das Projekt, das sich der Verein vorgenommen hat. „16 geistig behinderte Kinder sollen dort Platz finden“, erläutert Bienefeld. Das Grundstück stelle das Erzbistum Tororo. Auf dem Gelände führen bereits die Barmherzigen Brüder von Trier sowie katholische Ordensschwestern das Gesundheitszentrum St. Clare. „Bevor wir neue Projekte starten, prüfen wir genau, wie diese später weiter geführt und finanziert werden“, erklärt der 68-Jährige.
Bienefeld war bis zur Rente Lehrer für katholische Religion am Max-Planck-Gymnasium in Düsseldorf. Als 2004 der Tsunami in Asien gewütet hatte und anschließend eine weltweite Spendenbereitschaft entstanden war, sorgte er sich, dass der afrikanische Kontinent vergessen werden könnte. „Auch woanders ist Hilfe dringend nötig“, lautete seine Motivation, ein Jahr später den Verein „Lebenszeichen Afrika“ zu gründen. Seitdem er in Rente ist, vermittelt er Praktika für Abiturienten in Südafrika. In Uganda war er allerdings selbst noch nie: „Ich bin ein Angsthase“, gibt er offen zu. Zu groß sei seine Sorge, an Malaria zu erkranken.
Doch bis Oktober will er sich einen Ruck geben: Vielleicht ist er beim Spatenstich dann dabei.