Öffnungszeiten werden einheitlich
Zum 1. Juli werden die Geschäftszeiten angepasst. Dafür sprachen sich jetzt die Mitglieder des Werberings aus.
Grevenbroich. Ein Dauerbrenner bei den Meetings des Werberings sind die Öffnungszeiten der innerstädtischen Geschäfte. Bei der Jahreshauptversammlung, die jetzt im Haus Hartmann stattfand, ist nun eine Maßnahme beschlossen worden: Zum 1. Juli 2017 sollen sie als sogenannte Kernöffnungszeiten vereinheitlicht werden.
Das beschlossen die Mitglieder einstimmig. „Es ist Verlässlichkeit, die der Kunde verlangt“, hatte Werbering-Vorsitzender Heiner Schnorrenberg den ebenso heiklen wie oft kontrovers diskutierten Punkt anmoderiert. Denn bislang werden die Geschäftszeiten, euphemistisch gesprochen, eher flexibel gehandhabt. Wie es gutes Recht bei inhabergeführten Läden ist, öffnen sie bislang wie es der individuellen Kundenfrequenz und betriebswirtschaftlichen Gegebenheiten entspricht.
Eine eigens in Auftrag gegebene Studie bei der cima, einem Stadtentwickler mit Sitz in Köln, sollte nun „versachlichen und einen Überblick“ geben, wie Referent Wolfgang Haensch vor den etwa 20 Gästen bei der Jahreshauptversammlung sagte. „Unter der Woche haben wir wenig Uneinheitlichkeit ermittelt. Am Samstag geht die Schere deutlich auseinander.“ Manche öffnen früh und gehen kurz nach Mittag in den Feierabend, andere starten später und schließen kurz vor dem Abend. Nicht berücksichtigt waren übrigens Bäcker. Denn Bäckereien sind ein Sonderfall. Die Quintessenz der cima-Erhebung: „Die Empfehlung sind auch samstags Kernöffnungszeiten einzuführen.“ Im optimalen Fall sollten von 9.30 bis 16 Uhr alle Einzelhändler für ihre Kundschaft in der City da sein.
Das war allerdings keine wirklich neue Erkenntnis für die Mitglieder des Werberings, die ohnehin versuchen gemeinsam an einem Strick zu ziehen, Synergien zu erzielen und für ein Plus an Attraktivität für die Kunden in der Innenstadt zu sorgen. Auch die gemeinsamen Kernöffnungszeiten hatten sie bereits vor Jahren auf der Agenda, wie Heiner Schnorrenberg erinnerte.
„Wir haben nichts zu verlieren“, forderte ein Mitglied, die sofort beschlossene Maßnahme auch direkt und ohne Verzögerung umzusetzen. Um allen Beteiligten etwas Vorlauf zu geben, wurde nun als Startschuss Anfang Juli gewählt. Wie gut sich die Nicht-Werberingpartner für die Idee begeistern lassen, muss sich nun zeigen.
Einen „längeren Atem“ forderte Wolfgang Haensch außerdem von den Akteuren, nicht nach drei Monaten, in denen sich vielleicht nicht sofort „ganz Signifikantes getan hat“, wieder aufzugeben. „Die einheitlichen Öffnungszeiten sind kein Allheilmittel“, warnte er vor überzogenen Erwartungen. Auf einem leserlich gestalteten Schild als Kunde erkennen zu können, wie die Geschäftszeiten sind, sei in Grevenbroichs City übrigens nicht überall der Fall. Manche Betriebe kommen — zur großen Irritation der Kundschaft — ganz ohne diese „Visitenkarte“ aus „Das ist auch eine Botschaft“, sagte Wolfgang Haensch und empfahl einem jeden, Hinweisschilder so zu designen, dass sie informativ und optisch ansprechend sind. „Manche Städte setzen auf begleitende Aktionen“, gab Wolfgang Haensch auf Nachfrage einen Tipp, wie der Besuchsstrom an Samstagen auch nach Marktschluss erhöht werden könnte.