Brücke soll zwei Wochen gesperrt werden
Das ist der Kompromissvorschlag für die Autobahnbrücke an der Morgensternsheide.
Neuss. Die Autobahnbrücke an der Morgensternsheide wird gesperrt — zumindest ein bisschen. Eine nur noch zweiwöchige Vollsperrung im Herbst ist Teil eines Paketes, das die Verwaltung als Kompromisslösung für die kritische Phase anbietet, wenn an der Grenze zu Kaarst das neue Ikea-Möbelhaus eröffnet — und die Kunden strömen.
Die Mitglieder des Planungsausschusses nahmen diese Vorschläge — zumeist wohlwollend — zur Kenntnis, gaben aber per Beschluss keine Handlungsanweisungen an die Politik. Zuerst soll das Paket noch einmal mit der Bürgerschaft diskutiert werden. Auf die Bürger-Informationsveranstaltung gab Planungsdezernent Christoph Hölters schon einen ersten Terminhinweis: Mittwoch, 21. Juni, 18 Uhr im Marie-Curie-Gymnasium.
Ingrid Schäfer (CDU) lobte an dem Kompromiss vor allem, dass die Verwaltung die Bedenken aufgegriffen hat, die von Anwohnern in einem vorgeschalteten Werkstattverfahren artikuliert worden waren. Von einem Verkehrsversuch mit wochenlanger Vollsperrung, wie es die Verwaltung zunächst vorgeschlagen hatte, ist nicht mehr die Rede. Schäfer erkannte aber auch, dass die Verwaltung sich nicht erlauben kann, gar nichts zu tun: „Von der Stadt wird erwartet, dass sie auf den schlimmsten Fall vorbereitet ist“. Und der tritt nach Ansicht der Verwaltung ein, wenn sich die Kunden, die den neu-eröffneten Ikea besuchen, im Verkehrsrummel der Eröffnungswochen mit ihrem Auto einen Schleichweg über die eigentlich für den Durchgangsverkehr gesperrt Brücke Richtung Furth suchen.
Daran, dass aufwendige Polizeikontrollen geeignet sind, dieses Durchfahrtsverbot durchzusetzen, glaubte außer der FDP niemand. Wohl aber, dass die Schilder niemanden beeindrucken. Man würde ja, berichtet Roland Sperling (Linke) von einem automobilen Selbstversuch, sogar von seinem Navigationsgerät im Auto ausdrücklich über diese Brücke geschickt.
Also soll am Holzbüttgener Weg eine Schranke installiert werden. Die bleibt zwei Wochen ganz geschlossen, in den darauffolgenden sechs Wochen von Freitag, 16 Uhr, bis Samstag, 20 Uhr. In dieser Zeit überwacht die Verwaltung die Entwicklung der Verkehrsströme. Die Beschilderung an der gesperrten Durchfahrt soll optimiert und an den „offenen“ Tagen von der Polizei stärker kontrolliert werden. Außerdem soll die Straße „Am Leuchtenhof“ zu einer „unechten Einbahnstraße“ umgewandelt werden — mit einem Einfahrtverbot an der Einmündung „Auf der Heide“. Das soll dazu führen, dass sich der Restverkehr anders im Quartier Morgensternsheide verteilt. -nau