Händler sehen Problem in aggressiven Bettlern
Grevenbroich. Auf Grevenbroichs Straßen ist mitunter das Elend abgebildet. An Laternenpfählen gelehnt hocken Junkies und bitten um Kleingeld. Aggressive Bettler verfolgen Passanten bei der Bitte um eine Spende.
Kein schöner Zustand, wie die Mitglieder des Werberings anlässlich ihrer Jahreshauptversammlung feststellten. Dass es Menschen in Not gibt, die humanitäre Hilfe erfahren müssen, darüber sind sich alle Werbering-Mitglieder einig. „Aber wenn den ganzen Tag ein Musiker vor dem Geschäft sitzt, der mehr oder weniger monoton stundenlang die gleiche Melodie spielt“, höre der Spaß auf, brachten Einzelhändler beim vergangenen Treffen im Haus Hartmann ihren Unmut zu Protokoll.
„Geht es darum, einem Falschparker ein Knöllchen auszustellen, ist das Ordnungsamt schnell parat“, geht es aber um aggressive Bettler, die nach Beobachtung einiger Geschäftsinhaber ihren potenziellen Kleingeldgebern gar meterweit hinterherliefen, so dass diese nach dem Motto „bloß schnell weg“ verschwänden, sei kein städtischer Mitarbeiter zur Stelle.
„Da muss sich etwas tun“, waren sich die Werberingler einig. Deshalb soll zur nächsten Werbering-Sitzung auch ein Ordnungsamtmitarbeiter eingeladen werden. Dann soll das Problem debattiert werden.
Eines der erklärten Ziele dieser Interessengemeinschaft ist, für ein Plus an Attraktivität in der Innenstadt zu sorgen. Gemeinsam wurden beispielsweise eine Image-Broschüre entwickelt, die ansehnliche Bepflanzung entlang der Fußgängerzone fortgesetzt oder auch sogenannte Gassi-Beutel zur Beseitigung tierischer Hinterlassenschaften angeschafft.
Werbung in eigener Sache machen die Geschäftsleute unermüdlich. Aber ein gravierender Punkt sei eben auch die Optik. Und hier sei städtische Hilfe notwendig.