Konzert in Lobberich Schwierig auszusprechen, klingt aber gut
Lobberich. · Die Neusser Band Dijazztif spielte in der Alten Kirche in Lobberich Jazz- und Soulklassiker. Und als Zugabe gab es brasilianische Klänge.
Mit brasilianischen Klängen als Zugabe entließ die Neusser Band Dijazztif das Publikum in der Alten Kirche in den lauen Abend. Zwei Stunden lang boten die Musiker wunderbar entspannten Jazz. Seit anderthalb Jahren ist die Band in Kontakt mit den Programmmachern der Alten Kirche – und dann kam trotz der langen Vorbereitung doch alles ganz anders. Denn nur Saxophonist und Frontman Klaus Theißen und Gitarrist Daniele Lucci gehören zur Stammbesetzung. Schlagzeuger und Bassist waren am Freitag verhindert. Dafür sprangen Patrick Anderson am Schlagzeug und Sören Marquard am E-Bass ein. Der Düsseldorfer Bassist hat schon öfters mit den Neussern zusammengespielt. Der Schwede Anderson ist bestens bekannt als Marimba-Virtuose.
Das Zusammenspiel der vier klappte trotzdem hervorragend. Während die Musiker auf der Bühne im Chor der Kirche hellwach einander zuhörten und sich die Bälle zuspielten, konnte sich das Publikum in der voll besetzten Kirche zurücklehnen und entspannen. Fast hätte Theißen vergessen, seine Musiker vorzustellen. Dass es sich in Lobberich sogar um eine Premiere handelte, hat er dagegen ganz unterschlagen. Denn zum ersten Mal war eine Sängerin dabei. Anna Déinyan aus Mönchengladbach, die an der Grevenbroicher Musikschule Allegro Gesang und Klavier unterrichtet, sang zum ersten Mal mit Dijazztif. Am Schluss war sie überglücklich: „War sehr schön mit Ihnen.“
In ihrer Selbstbeschreibung nennt die Band entspannten Jazz aus den 40er-, 50er- und 60er Jahre als Basis. Durch Sängerin Anna kam auch Moderneres und Poppigeres wie Stevie Wonders „I wish“ ins Programm. Und wenn Déinyan dann Frank Sinatras „The Lady is A Tramp“ aus den 90er-Jahren interpretiert, klingt das alles immer noch sehr aktuell. Ebenso beim Ohrwurm „Sunny“ von 1966. Natürlich darf an diesem Sommerabend auch nicht „Summertime“ aus Gershwins Oper „Porgy und Bess“ von 1935 fehlen – wobei das schon eher ein Spätsommer war, den Song hat man schon kraftvoller gehört. Tolle Momente beschert das Konzert vor allem dann, wenn Klaus Theißen und Daniele Lucci parallel oder im Dialog von Saxophon und Gitarre wunderbare Melodiebögen entfalten. hb