Kultur in Nettetal Schattenshow und Drinks im Busch 8

Nettetal · Vor 20 Jahren bezog Künstlerin Barbara Schmitz-Becker in einer Halle eines alten Hauses in Busch ihr Atelier. Am Freitagabend startet ihre Geburtstags-Ausstellung.

Am Wochenende feiert Künstlerin Barbara Schmitz-Becker den 20. Geburtstag ihres Atelierraumes in Busch 8.

Foto: Heribert Brinkmann

Ein Haus auf dem Lande mit genügend Platz und Ruhe, um mit Kunst und Künstlern zu leben. Vor 20 Jahren haben es die Künstlerin Barbara Schmitz-Becker und ihr Mann, der Architekt Klaus Schmitz-Becker, in Busch gefunden. Der Raum in der ehemaligen Scheune wurde für viele Ausstellungen als Galerie genutzt, er ist aber für Barbara Schmitz-Becker gleichzeitig ihr Atelier. Mit einer Ausstellung eigener Arbeiten feiert sie jetzt den runden Geburtstag ihres Ateliers. Und zum ersten Mal in dieser Zeitspanne leistet sie sich den Kalauer „Da ist was im Busch!“ als Titel ihrer Ausstellung. Sie beginnt am Freitag, 19. April, um 20 Uhr mit einem geselligen Miteinander: Schattenshow und Drinks. Ihre filigranen Objekte aus Draht oder Fäden sind im Raum aufgehängt, sie bewegen sich lautlos. Von Lichtquellen angestrahlt, werfen sie sich verändernde Schattenbilder an die Wände. Am Sonntag, 21. April, wird dann die Ausstellung bei Tageslicht um 12 Uhr offiziell eröffnet. Zu den Arbeiten der Künstlerin wird Kunsthistorikerin Sigrid Blomen-Radermacher eine Einführung geben.

Bereits beim Eintreten erlebt der Besucher eine Überraschung: Man hört das muntere Plätschern eines Baches oder Flusses. Die Ton-Kulisse entpuppt sich als eine Video von der Thur, einem Fluss im Schweizer Kanton Thurgau. Für August/September 2023 hatte die Künstlerin eine Einladung, zwei Monate in der Kartause Ittingen zu leben. Es handelt sich um eine alte Klosteranlage, die heute als Hotel betrieben wird. Durch den Weinberg wanderte Schmitz-Becker jeden Tag zur Thur im Tal, filmte die verschiedenen Geschwindigkeiten des Flusses und brachte einen Kieselstein aus dem Fluss ins Kloster. Die vom Wasser rund geschliffenen Steine sind für sie „anfassbare Zeit“. In einer Installation aus Kieselsteinen und mehreren Smartphones wird der Aufenthalt im Thurgau auch für den Besucher miterlebbar.

In der Halle hängen die Objekte der Künstlerin von der Decke oder an den Wänden. Die filigranen Strukturen nehmen die Formen von Adern, Wurzeln, Moos oder Pilzfäden im Boden auf . Titel wie Samenkugel, Cloud, Arteria naturalis dienen als Inspirationsquelle. Durch die räumliche Staffelung werden die Strukturen verdichtet und wieder aufgelöst. Meistens sind ihre Objekte weiß gehalten, rote und gelbe Fäden kommen hinzu. Es gibt auch ein Wiedersehen mit ihrer Installation 2021 an der Fassade der Galerie im Park in Viersen. Die zwei Millimeter dicken Seile hat die Künstlerin aufgeribbelt und als Wurzelwerk Rhizoplane neu erschaffen.

Die Ausstellung ist bis zum 5. Mai jeweils samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.