Gelungene Übung im Tierpark Brüggen
Das Szenario: ein Toter und viele Verletzte nach einem Blitzeinschlag und Waldbrand.
Brüggen/Nettetal. Es ist Samstagabend. Der Natur- und Tierpark in Brüggen leert sich. Als letzte Gäste sind noch eine Schulklasse mit Lehrer sowie eine hochschwangere Frau mit ihrem kleinen Sohn auf dem Spielplatz. Die Schüler wollen noch einmal mit der Hochbahn fahren, schaukeln oder rutschen. Aus dem Nichts zieht ein Gewitter auf. Ein Blitz schlägt in der Nähe ein. Der Boden bebt, der Strom fällt aus. Hilfeschreie gellen durch die Dämmerung. Ein Grill fällt um, die Rest-Glut setzt den nahen Wald in Brand.
Dieses Szenario haben sich Ausbilder der Löschzüge Brüggen, Breyell und Schaag ausgedacht. Angelehnt ist es an einen Einsatz, den mehrere Wehren im Kreis Viersen sowie die Hilfsorganisationen am 12. Juni gemeinsam bewältigen mussten. Damals war tatsächlich ein Blitz auf einem Zeltplatz in der Nähe von Schloss Dilborn eingeschlagen. Am Ende ging es glimpflich aus — aber es könnte auch anders sein, deshalb diese Übung.
Dafür, dass es echt aussieht und zugeht, sorgen die Teams der Realistischen Unfalldarstellung vom Jugendrotkreuz aus Brüggen und Kaldenkirchen: Kunstblut läuft über die Gesichter, die offenen Brüche bestehen aus Schweineknochen, Kaltschweiß gibt es aus einer kleinen Flasche. Jeder hat seine Rolle. Es gibt ganz stille Verletzte, die nur vor sich hinstarren, und andere, die lautstark um Hilfe schreien, sich an Feuerwehrleuten festklammern.
Rettungsfahrzeuge rollen an, bei der Einsatzleitung auf dem Parkplatz wird verteilt, welcher Rettungswagen in welches Krankenhaus fährt. Nach gut anderthalb Stunden sind alle Verletzten versorgt. Willi Lehnen, Löschzugführer in Schaag und stellvertretender Wehrführer Nettetals, zieht eine positive Bilanz: „Das Übungsziel ist erreicht worden. Die Zusammenarbeit der Löschzüge hat super funktioniert.“ Auch mit der Zusammenarbeit zwischen DRK und Feuerwehr ist Übungsleiter Dennis Uschmann vom Brüggener Löschzug sehr zufrieden.