Hatte der Hausbesitzer Angst vor den Mietern?
Vor dem Landgericht in Krefeld ging es am Montag wieder um die Cannabis-Plantage in einem Haus am Hinsbecker Markt.
Hinsbeck/Krefeld. Mindestens 13 000 Cannabis-Pflanzen wurden in einer Wohnung im ersten Obergeschoss eines Hauses am Markt in Hinsbeck gezüchtet — bis dies Anfang des Jahres aufflog. Am Montag ging der Prozess gegen ein ehemaliges Liebespaar weiter, das die Plantage betrieben haben soll.
Beim Termin vor dem Krefelder Landgericht ging es auch um vier Zettel, die in der Dachgeschoss-Wohnung über der Plantage gefunden worden waren. Sie sollten Rückschlüsse auf Installation und Betrieb einer Cannabis-Zucht erlauben.
Durch seinen Anwalt ließ der Angeklagte K. erklären, dass es nicht seine Zettel seien. Möglicherweise habe der 35-Jährige, der als Verkäufer von gebrauchten Autos tätig war, die Unterlagen aus einem Fahrzeug entnommen und dann aufbewahrt.
Als Zeuge geladen war ein Privatdetektiv aus Mönchengladbach, der für den Vermieter des Angeklagten gearbeitet hatte. Er sagte aus, dass ihn der ebenfalls aus Gladbach stammende Hausbesitzer im Dezember um Rat gefragt hatte. Der Vermieter vermutete, dass in der Wohnung eine Plantage betrieben werde.
Der Detektiv allerdings nahm Kontakt zur Polizei auf. Außerdem gab er zu Protokoll, dass der Vermieter wohl die Absicht hatte den Angeklagten zu kündigen, aber Angst vor den möglichen Folgen gehabt habe.
Der Prozess soll im Juli fortgesetzt werden. Wenn möglich, soll dann auch der Eigentümer des Hauses angehört werden. Dieser hatte beim ersten Gerichtstermin die Aussage verweigert.