Hauptschule Lobberich: „Alle arbeiten wie bisher“
In Lobberich nimmt man das Aus der Schule gefasst. Ob sich die Realschule in Kaldenkirchen auf Dauer halten kann, ist indes weiterhin ungewiss.
Nettetal. Das Aus der Lobbericher Hauptschule, welches nun im Schulausschuss gemeinsam mit der Erweiterung der Gesamtschule beschlossen wurde, kam für die kommissarischen Leiterin Erna Dusen nicht überraschend: „Die Entwicklung war absehbar, durch den demografischen Wandel und den Willen der Eltern, die ihre Kinder alle zur Gesamtschule schicken möchten.“
Da blieben eben nicht genug Schüler für zwei Hauptschulen in Nettetal. Und da am Gebäude in Lobberich viel getan werden müsste, sei nachvollziehbar, dass man lieber die Hauptschule in Kaldenkirchen erhält. „Es herrscht aber keine Panik im Kollegium“, sagt Dusen. „Alle arbeiten hier weiter wie bisher.“ Schließlich haben die Schüler die nächsten sechs Jahre noch ein Recht auf normalen Unterricht.
„Das Ende der Schule werde ich selbst ja nicht mehr erleben“, sagt Dusen. Sie wird in zwei Jahren in Rente gehen. Darum gibt es bereits ab August nochmal eine neue Schulleitung in Lobberich.
Größere Unsicherheit empfindet man an der Realschule Kaldenkirchen: „Die Ansage, dass die Realschule langfristig erhalten werden soll, ist ein klares Signal und gibt den Eltern Sicherheit“, sagt Rektorin Waltraud Eikelberg.
Ob das reicht, um die Schule zu sichern, sei aber eine andere Frage. Denn durch die Erweiterung der Gesamtschule Breyell könnten dort bald noch mehr potenzielle Realschüler aufgenommen werden, die dann wiederum in Kaldenkirchen fehlten.
„Wir wissen ja nicht, wie sich die Eltern am Ende entscheiden“, sagt Eikelberg. „Aber wir hoffen, dass wir eine Chance bekommen.“ Schließlich wolle man die Schule neu organisieren und sich der zunehmend gemischten Schülerschaft anpassen. „Die Eltern sollen sehen, dass wir ein kleines aber feines System sind und näher dran an den Schülern als in einer großen Schule.“
Als Plan B gebe es immer noch die Möglichkeit einer Sekundarschule. „Es sollen nun AGs gebildet werden, in denen Lehrer aller Schulformen miteinander arbeiten.“ Sollte irgendwann doch eine Sekundarschule eingerichtet werden müssen, hätte man so schon mal vorgearbeitet und sich einander angenähert. „Das ist doch besser, als alles jetzt schon platt zu machen, wenn es noch gar nicht nötig ist“, findet Eikelberg.