Hilfsangebot in Nettetal Hinsbecker Sportdorf ist offen für Ukraine-Flüchtlinge

Hinsbeck · Der Landessportbund NRW bietet dem Land an, das Sportdorf in Hinsbeck wieder als Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Noch gibt es vom Land keine Antwort auf das Angebot.

Mit seinen 30 Ferienhäusern bietet das Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck des Landessportbundes Unterkünfte für Kinder und Jugendliche.

Foto: Daniela Buschkamp

(hb) Der Landessportbund hat dem Land NRW angeboten, sein Sport- und Erlebnisdorf in Hinsbeck als Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Vom Land gibt es dazu noch keine Antwort. In Hinsbeck könnten rund 350 Flüchtlinge untergebracht werden. „Das Land NRW und seine Kommunen geben Flüchtlingen aus der Ukraine, die vor Putins unverzeihlichem Angriffskrieg fliehen, Obdach. Mütter und Kinder kommen zu uns und brauchen Hilfe, Unterstützung, Begleitung, Trost. Der Landessportbund NRW hat dem Land bis zu 350 Unterkunftplätze in seinem Feriendorf Hinsbeck angeboten“, hat LSB-Präsident Stefan Klett gepostet. „Ein großartiges Zeichen“, kommentiert Landtagsabgeordneter Marcus Optendrenk mit herzlichen Grüßen aus Nettetal. Pressesprecher Frank-Michael Rall bestätigt diese Initative von Vorstand und Präsident. Der organisierte Sport überlege seit Beginn des Kriegs in der Ukraine, was an Sanktionen und Hilfestellung nötig und richtig sei.

Aktuell läuft das Programm an Freizeiten und Seminaren normal weiter. Vor Ort bereitet man sich auf die Freizeiten in den Osterferien vor. Im vergangenen Jahr war das Dorf vom 1. Januar bis zum 5. Juni fünf Monate lang geschlossen und machte wegen der Corona-Pandemie Pause. Danach war der normale Betrieb wieder angelaufen. Die Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen, tangiere die aktuellen Termine und Planungen nicht. Noch sei überhaupt nicht klar, ob, wann und wie viele Flüchtlinge vom Land zugewiesen würden. Während der großen Flüchtlingsbewegung 2015 war das Sportdorf schon einmal zur Notunterkunft geworden. Die Bezirksregierung hatte damals vertraglich mit dem LSB vereinbart, dass das Sport- und Erlebnisdorf von Dezember 2015 bis Februar 2016 als Notunterkunft für bis zu 350 Flüchtlinge dient. Während dieser Zeit brauchte die Stadt Nettetal nicht mit neuen Regelzuweisungen von Flüchtlingen zu rechnen.

Der Landessportbund unterstützt den Appell des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Solidarität mit der Ukraine zu zeigen. Acht Jahre nach der Invasion der Krim habe Russland erneut direkt nach dem Ende der Olympischen Spiele und kurz vor Beginn der Paralympischen Spiele zu den Waffen gegriffen und den Olympischen Frieden gebrochen. Der Deutsche Olympische Sportbund fordert bis auf Weiteres den sofortigen Ausschluss Russlands und Belarus aus der internationalen Sportfamilie. „Wir rufen die internationalen Sportverbände dazu auf, russische und belarussische Athlet*innen vorerst nicht mehr zu Wettkämpfen zuzulassen und russische und belarussische Funktionär*innen von ihren Ämtern zu suspendieren“, heißt es auf der LSB-Internetseite. Das Ziel, den Krieg in der Ukraine schnellstmöglich zu beenden, rechtfertige diesen Schritt, auch wenn davon auch Athleten getroffen würden, die für diesen Krieg nicht verantwortlich seien. Der DOSB will einen Fonds einrichten, um ukrainische Sportler zu unterstützen. Und LSB-Präsident Klett hofft auf mehr: „Unsere Stadt- und Kreissportbünde und Vereine starten eigene Aktivitäten und öffnen ihre Herzen.“