Kein Seniorenbeirat in Nettetal
Die Verwaltung sieht die Interessen der älteren Mitbürger ausreichend vertreten. Die SPD scheitert mit ihrem Antrag.
Nettetal. Es sollte ein Scherz sein: „Aller guten Dinge sind drei“, meinte Sozialdezernent Armin Schönfelder. Tatsächlich wurde ein Antrag der SPD auf Bildung eines Seniorenbeirats für Nettetal zum dritten Mal abgelehnt.
Der Ausschuss für Arbeit, Soziales und Senioren befand am Dienstagabend im Rathaus mehrheitlich, die Interessen der Senioren seien genug vertreten. Einwände ließen vor allem Verwaltung und CDU nicht gelten.
Durch die Bildung eines Seniorenbeirats in Nettetal „soll die ältere Generation ermutigt werden, ihre Interessen selbstbewusst zu vertreten“.
So stand es im Antrag der SPD. Dieses Argument ließ die Verwaltung nicht gelten: „Es gibt bereits ausreichend Teilhabe-Möglichkeiten für Senioren am politischen Prozess“, sagte Schönfelder und zählte die „schon bestehenden Aktivitäten“ auf.
Die Vernetzung der Generationstreffs in den Stadtteilen, die Initiative Zwar (Zwischen Alter und Ruhestand) und das Forum Ehrenamt zeigten, so der Sozialdezernent: „Senioren haben schon eine machtvolle Stimme.“
Dem schloss sich die Mehrheit im Ausschuss an — auch aus Kostengründen: Wahlen und Sitzungsgelder würden den klammen Etat der Stadt belasteten.
„Unsere Senioren sollten uns das wert sein“, hielt Karin Banck (SPD) dagegen und verwies auf die „rapide steigende Zahl“ hochbetagter Mitbürger. Dem stellte die Verwaltung ihr Konzept entgegen: Entsendung eines Fachberaters in den Ausschuss.
Auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt. Willi Pollmanns (CDU), Leiter des Altenheims Marienheim in Hinsbeck: „Die meisten im Ausschuss sind über 50, hier ist doch die geballte Sachkompetenz vertreten.“ Worauf Christa Geritz (WIN) scherzhaft konterte: „Ich bin noch nicht über 50!“