Hinsbeck Marienheim kämpft mit Personalmangel
Hinsbeck. · Der Kirchenvorstand diskutiert den Verkauf des Hauses. Es gibt bereits Interessenten.
Im Alten- und Erholungsheim „Marienheim“ in Hinsbeck ist seit dem Spätherbst die Abteilung „Kurzzeitpflege“ geschlossen. Grund ist ein Mangel an Fachkräften, wie Geschäftsführer Stefan Jochems erklärt. „Um die Bewohner nicht zu gefährden, mussten wir das Personal der Kurzzeitpflege mit im Haus einsetzen,“ erläuterte Jochems. „Der Markt bot kein entsprechendes Personal zur Ergänzung. Momentan wird die Abteilung wieder im reduzierten Umfang geöffnet, ab Ende März ist sie wieder komplett geöffnet.“
Auch um das Haus mehrten sich die Gerüchte, dass es Ende März geschlossen oder verkauft würde. „Ich kann versichern, dass das Haus definitiv nicht geschlossen wird“, so Jochems. Er bestätigte jedoch, dass sich der Kirchenvorstand und er Gedanken über einen Verkauf des Hauses machen. „Wir stellen uns seit einem Jahr die Frage, wie man sicherstellen kann, dass das Marienheim in der Zukunft in gewohnter Qualität für die Bewohner zur Verfügung stehen kann. Dabei wird es eine Einrichtung von der Größe des Marienheimes hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit allein schwer haben. Das liegt an den sehr komplexen Finanzierungsstrukturen, aber auch an den immer größer werdenden Aufgaben, die gesetzlich gefordert sind und vom Personal übernommen werden müssen. Das ist von einem kleineren Haus in Zukunft immer schwerer zu stemmen, wenn darunter nicht die Pflege und das Wohlergehen der Bewohner leiden soll. Vor diesem Hintergrund hat sich der Kirchenvorstand entschieden, dass Marienheim an einen größeren Träger zu verkaufen.“
Käufer soll sich mit den Werten des Hauses identifizieren
Da das Haus finanziell solide dasteht, hofft man einen Träger zu finden, der die Werte des Hauses weiterträgt. „Wir haben in einer Klausur nachgedacht: Was ist uns wichtig, das auch bei einem anderen Träger erhalten bleiben sollte? Was sind die Werte, für die das Marienheim steht? Hier stehen an erster Stelle christliches Selbstverständnis, menschliche Nähe sowie der Umgang miteinander. Damit identifizieren wir uns. Das macht uns aus und die Menschen kommen deshalb zu uns“, so Jochems. „Wenn sie in einer finanziellen Notsituation verkaufen, müssen sie den Erstbesten nehmen. In der Situation sind wir gottseidank nicht. Wir können auswählen.“
Die bisherigen Anfragen durch eine vom Kirchenvorstand beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ergaben ein großes Interesse des Marktes am Marienheim. Man erwarte daher, dass man das Haus inklusive seiner Wertvorstellungen gut veräußern könne. „Wir können sehen, was der Träger für ein Gesamtkonzept bietet und ob wir da reinpassen. Der Preis wird nicht allein den Ausschlag geben, das Paket muss stimmen.“