Kaldenkirchen Polin bietet Spezialitäten aus ihrer Heimat an
Kaldenkirchen. · Katarzyna Gradzka eröffnete an der Ecke Kehrstraße/ Poensgenstraße einen Feinkostladen.
Ein aromatischer Geruch liegt in der Luft, der die meisten der Kunden, die die große Glastür öffnen, erst einmal kurz stehen bleiben und genießerisch durchatmen lässt. Es ist eine Kombination aus den Düften von Wurstwaren, Gewürzen, Brot und Gebäck sowie gerade in der Küche frisch hergestellten polnischen Gerichten, die allesamt in dem gläsernen Kühlschrank stehen. Bigos, das Sauerkraut mit Fleisch, ist dort genauso anzutreffen wie fleischgefüllte Pfannkuchen, Kohlrouladen und russische Maultaschen.
„Das machen wir alles in unserer Küche selber, wobei wir auf Original-Rezepte aus unserer Heimat zurückgreifen“, sagt Katarzyna Gradzka, die gerade für einen Kunden mit Sauerkraut und Pilzen gefüllte Pfannkuchen einpackt. Man müsse sie nicht unbedingt warm machen, sondern könne sie auch kalt essen, erklärt sie dabei. Erklärungen braucht das ein oder andere Produkt wirklich, denn was sich hinter dem einen oder anderen Namen verbirgt, sagt nicht jedem Kunden etwas.
Am 10. Januar ist Gradzka mit einem ganz besonderen Geschäft an der Ecke Kehrstraße/ Poensgenstraße in Kaldenkirchen eingezogen. Wo ehemals die Bäckerei Kamps daheim war, ist nun Koneser Polnische Feinkost zu finden. Das Lebensmittelangebot besteht aus polnischen Spezialitäten, wobei „alles aus kleinen Manufakturen in Polen kommt und ohne Zusatzstoffe hergestellt wird. Teilweise sind es sogar Bio-Produkte“, sagt Gradzka.
Breit gefächerte Palette macht neugierig auf polnische Küche
Die 34-Jährige, die gebürtig aus Ostrołęka kommt und selber seit einigen Jahren in Schwalmtal lebt, hatte die Idee, eine Familientradition fortzusetzen. Ihre Eltern führen nämlich in Polen ein Einzelhandelsgeschäft. Sie ist mit dem Metier groß geworden, hat es gelernt und immer darin gearbeitet. „Als ich das Ladenlokal in Kaldenkirchen gesehen habe, wusste ich, es ist das Richtige. Die Lage über Eck, die großen Schaufenster, alles sprach mich an“, sagt Gradzka. Sie ist von den polnischen Lebensmitteln überzeugt, weil sie sich geschmacklich von den deutschen Produkten unterscheiden und damit einfach Abwechslung in die Küche bringen.
Wie es schmeckt, können die Kunden indes selber testen. Auf dem Holztisch in der Mitte des Ladenlokals lädt gerade in feine Scheiben geschnittene Wurst zur Verkostung ein. Urgroßvaters Wurst, eine hausgemachte Variante aus Schlesien, kann genauso probiert werden wie Wildwurst Reh und Hirsch. „Zum Wochenende bieten wir immer vermehrt Verköstigungen an, damit die Kunden unsere Produkte kennenlernen können. Schließlich möchten sie ja wissen, was sie kaufen“, sagt Gradzka.
Kluski, die schlesischen Nudeln sind genauso anzutreffen wie Ptasie Mlczko, die schokoladenumhüllten Schaumwaffeln. Kleine Teesträußchen aus Wildblumen für die Teekanne, Gewürze, Original polnische Getränke und Wurst, das Schmalz mit seinem besonderen Geschmack, polnische Kuchenspezialitäten – die Palette ist breit gefächert und macht neugierig auf die polnische
Küche.