Künstler zeigen ihre Werke zu Ehren Anton van Eyks
Zehn Künstler der Fachhochschule Düsseldorf zeigen ihre Werke zu Ehren von Anton van Eyk.
Leuth. Zehn Kreative, ein 100. Geburtstag und das große Wiedersehen — der Geist der Geschichte wehte bei der Ausstellungseröffnung im Atelier van Eyk durch die Räume an der Heerstraße. Dort lebte und arbeitete das Künstlerpaar Dorothea und Anton van Eyk. Am 7. Dezember wäre Anton van Eyk 100 Jahre alt geworden. Dessen Nachlassverwalterin Wilhelmina Spolders regte die Ausstellung an. Entstanden ist eine kreative Symbiose von damals und heute.
Es war im November 1996, als Anton van Eyk erstmals Kontakt zur Fachhochschule (FH) Düsseldorf aufnahm. Infolge dessen bekam Elisabeth Holder, Professorin für Schmuck und kontextuelle Kunst, einen Perlenschatz aus dem Nachlass von van Eyks Frau Dorothea vermacht. So entstand das interdisziplinäre FH-Projekt „Hommage an eine Schenkung — tonnenweise Perlen“: Angehende Fotografen und Designer erschlossen sich den Werkstoff Perlmutt.
„Damals sind wir regelrecht in van Eyks eigene Welt eingetaucht“, erinnert sich Susanne Winckler. Die Schmuck-Designerin (49) erinnert sich an „eine traumschöne Zeit“ in anregender Atmosphäre: „Anton van Eyk hatte sich mit Freude und wenig Mitteln seinen eigenen Paradiesgarten geschaffen.“ Derart inspiriert fertigte sie 1998, ein Jahr vorm Diplom, „Venus-Kassetten“ aus Perlen, Feingold, Bienenwachs und mehr. Die aktuelle Ausstellung bereichert sie als eine von vier Künstlern zudem mit aktuellen Arbeiten: organisch anmutende Bronze-Skulpturen, fernab von Schmuck.
Komplettiert wird die Schau durch das aktuelle Projekt. Vier FH-Studentinnen haben unter Anleitung ihrer Professorin Elisabeth Holder gestalterisch auf das van Eyk’sche Werk und Leben reagiert. So erschloss sich die angehende Schmuck- und Produktdesignerin Tibimar Ulke (26) die Natur, fotografierte Insekten, fertigte Collagen und Kunst-Tiere: Fantasie-Insekten aus gelbem Segelseil, die den Ködern eines Fliegenfischers ähneln. „Ich möchte die Menschen anregen, mit geschärften Sinnen durchs Leben zu gehen“, sagt Ulke. Sie selbst erlebte so „unfassbare Vielfalt“ in Wald und Flur. Der kreative Kreis schließt sich im Leitgedanken der Ausstellung: Reflexion, Renaturierung, Recycling.