Kunst-Aktion: Eine Konsum-Collage mitten im Wald
Die Kunst-Aktion „Caravan und Satellit“ macht Station im Park des Ateliers van Eick.
Leuth. Die Kunstaktion „Caravan und Satellit“ macht ab Samstag Station in Nettetal. Das fünfwöchige Projekt des Bundesverbandes Bildender Künstler (BBK) Niederrhein ist in den Ateliers van Eyk, Heerstraße 58 a, und Busch 8 zu Gast. „Der BBK Niederrhein hat kein festes Haus. Deshalb touren wir mit einem Wohnwagen und Kunst durch Mönchengladbach, Nettetal, Viersen und Krefeld“, sagt Claudia Reich vom BBK. Gezeigt wird ortsbezogene, temporäre, „mobile“ Kunst.
Der Caravan steht ab Samstag im Park des Ateliers van Eyck. Die Bonner Künstlerin Sabine Fischöder beklebt den Wohnwagen unter dem Motto „Insideout“ mit bunten Plastikeinkaufstüten — eine schrille Konsum-Collage mitten im Wald. Durch die Caravanfenster blickt man in weiße Boxen, wo Fischöder Videos zeigt: Interviews mit Nettetalern, die über Liebe, Wärme, Freundschaft und Gesundheit reden. Diese sind per Kopfhörer zu hören.
„I make my garden beautiful“ titelt Monika Schneider, die sich mit Dorothea und Anton van Eyk beschäftigt hat. Das Künstler-Ehepaar lebte und schuf auf dem Gelände eines alten Fliegerhorstes nahe der Venloer Heide — dort, wo auch das Atelier ist. Die Künstlerin Schneider porträtiert fünf Pflanzen, die im van Eyk’schen Garten wachsen. Das macht sie nicht mit Stift und Papier, sondern mit Nadel und Faden: Sie näht die Pflanzenumrisse auf Plastikfolie und installiert diese im Gelände.
Die dritte Kreative ist Silvia Roth, deren Beitrag „Elementarer täglicher Bedarf“ heißt. Sie stellt im eigentlichen Atelier aus: Mit Stroh gefüllte Polster, flächige Holzrechtecke, geschöpftes Toilettenpapier.
Zum Caravan gehört der Satellit. Der befindet sich im Atelier von Barbara Schmitz-Becker, wo am Samstag die Ausstellung „Heimat“ mit der japanischen Gastkünstlerin Setsuko Fukushima eröffnet wird.
„Die örtliche Kunstszene stellt an jedem Ort die lokale Kunstszene dar“, erklärt BBK-Mitglied Claudia Reich. Und: „Die Besucher sollen selber kreisen, ihre eigene Umlaufbahn um die Kunst, das Zentrum, finden.“ Der Eintritt zu beiden Ausstellungen ist frei. kr