Grenzüberschreitender Verein Modelleisenbahn-Fans aus Venlo und Nettetal eng verbunden
Nettetal/Venlo · Die Mitglieder der Nord-Limburgischen Modelleisenbahn-Vereinigung erstellen im Klubhaus in Venlo Modelleisenbahnanlagen nach alten Plänen. Ziel des Vereins ist es, eine Euregio-Vereinigung zu bilden.
Beim Eintritt in den rund 300 Quadratmeter großen Raum spürt man die konzentrierte Stille, mit der die Vereinsmitglieder an ihren jeweiligen Objekten oder Anlagen werkeln.
Was der Verein Noord-Limburgse Modelspoorweg Vereniging (NLMV) (Nord-Limburgische Modelleisenbahn-Vereinigung) mit seinen rund 40 Mitgliedern hier auf die Beine gestellt hat, begeistert junge und alte Eisenbahnfans gleichermaßen: Modelleisenbahnanlagen mit Modelleisenbahnen der Spurbreiten H0 und N verschiedener Hersteller.
Wie der Vorsitzende Ep Strücks erzählt, wurde der Verein vor 35 Jahren im niederländischen Blerik gegründet. Von Beginn an war es ein grenzüberschreitender Verein mit niederländischen und deutschen Mitgliedern. Später mietete man auf dem Gelände des GGZ Noord Limburg – gegenüber dem Weißen Stein in Venlo – einem Zentrum für die Betreuung behinderter Menschen, eine Fläche, auf der man ein Klubhaus erstellte. Hier haben die Mitglieder nun mehr Platz für die Anlagen.
Wie Strücks betont, ist das Ziel des Vereins die Bildung einer Euregio-Vereinigung. Daher hat man schon Kontakte mit anderen Modelleisenbahn-Vereinen, wie zum Beispiel in Weert, in der Dorenburg Grefrath und in Auwel-Holt bei Straelen, geknüpft.
Schwerpunkt der von NLMV erstellten Anlagen sind die Spurweiten H0 und N, aber auch eine 60 Jahre alte Rokal-Anlage der Spurweite TT ist vorhanden. Bei der Erstellung dieser Anlagen kann jedes Mitglied seine besonderen Fähigkeiten einbringen. An einer hell erleuchteten Werkbank wird eine Lok repariert, in einer anderen Ecke werden originalgetreue Gebäude-Modelle erstellt, dort erprobt jemand die digitale Steuerung der Gleise und an anderer Stelle wird eine Erhöhung aus Hartschaum in einen Berg modelliert.
Alle arbeiten seit zwei Jahren an einer sechs Mal elf Meter großen Anlage, auf der gleichzeitig vier bis fünf Bahnen ihre Kreise ziehen können. Im Vordergrund wird der Bahnbereich am Kaldenkerkerweg (Kaldenkirchener Weg) von Venlo nach Blerik in den 1930er Jahren dargestellt. Hierzu gehören in Venlo nach alten Plänen und Bildern ein Nachbau des alten Bahnhofes und der umliegenden Gebäude einschließlich des Hotels Wilhelmina, in Blerik das große Betriebswerk mit einem Einblick in das innere Geschehen des Werkes sowie der anliegenden Gebäude. Alles wurde selbst hergestellt und bemalt, wobei die Erstellung der großen Gebäude fast sechs Monate dauerte. Jeder Stein, jede Fuge, jede Rille wurde aufgemalt. Und für eine künstliche Alterung nutzte man besondere Techniken.
Barrierefreier Zugang
ist gewährleistet
Im hinteren Bereich der großen Anlage entsteht ein für die Niederlande untypischer Bereich, ein Gebirge, wo wegen der Steigung Zahnradbahnen eingesetzt werden. Große Brücken verbinden die verschiedenen Elemente, und, verborgen in einer tieferliegenden Etage, verlaufen die zurückführenden Schienenstränge. Alles wird digital überwacht und gesteuert, wozu auch die einzelnen Beleuchtungselemente an den Straßen sowie an und in den Häusern gehören. Ein faszinierendes Miteinander diverser Hobbykünstler. Wie in den Niederlanden üblich, sind die Gebäude barrierefrei inklusive einer rollstuhlgerechten Toilette erbaut. Die Werkbänke sind in einer entsprechenden Höhe, sodass auch Interessierte mit Rollstuhl hier mitarbeiten können. Die Sprache ist kein Problem, viele der Niederländer sprechen auch Deutsch.
Wer Interesse an einer Mitarbeit gefunden hat, kann sich beim Vorsitzenden Ep Strücks melden, per E-Mail an die Adresse ehgmstrueks@gmail.com.
Auch über interessierte Besucher freut sich der Verein, der sich an jedem Montag von 14 bis 23 Uhr im Klubhaus, „Wachtpost 15“ Auxilliatrixweg 35 in Venlo, einfindet. Bei einem Besuch von Gruppen wird um vorherige Anmeldung unter Telefon 0630544385 gebeten.