Mobilität in Nettetal Nächste Fahrradstraße in Lobberich in Planung

Nettetal-Lobberich · Das Vorhaben, ein Teilstück der Wevelinghover Straße zu einer Fahrradstraße umzugestalten, ist bei einigen Anwohnern auf Kritik gestoßen. Nun werden die Pläne für ein weiteres Projekt auf der Oberen Färberstraße vorgestellt.

Die Obere Färberstraße in Lobberich soll zur Fahrradstraße umgestaltet werden.

Foto: Holger Hintzen

Fahrradstraßen auszuweisen, auf denen Radfahrer Vorrang haben und Autofahrer sich ihnen unterordnen müssen, ist Trend in vielen Kommunen. Um eine Verkehrswende zu schaffen und den Anreiz zu geben, aufs umweltfreundliche Rad umzusteigen, hat auch die Stadt Nettetal in ihrem Mobilitätskonzept festgeschrieben, nach und nach einige Fahrradstraßen im Stadtgebiet einzurichten. Die Pläne, ein Teilstück der Wevelinghover Straße in Lobberich zur Fahrradstraße zu machen, sind bei einigen Anwohnern allerdings auf Kritik gestoßen, weil Parkplätze wegfallen sollen. Das sei schlecht für Patienten und Kunden meinen Ärzte und Gewerbetreibende im betroffenen Bereich. Am Dienstag, 25. Juni, soll sich der Ratsausschuss für Stadtplanung und Mobilität nun mit den Plänen für eine weitere Fahrradstraße befassen: Die Stadt möchte die gesamte Obere Färberstraße vom verkehrsberuhigten Bereich bis zum Anschluss an den Bahnradweg entsprechend widmen und umgestalten.

Nach Ansicht der Stadtverwaltung hat diese Maßnahme erhebliche Vorteile für den Radverkehr. So werde für Radfahrer eine Verbindung „als Radvorrangroute von Lobberich Nord und -Süd hergestellt und somit vom Bahnradweg ins Zentrum. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen auf der Kempener Straße soll im weiteren Verlauf dann eine Verbindung für den Radverkehr von Lobberich-Nord und -Ost erzielt werden. Gleichzeitig wird eine weitere Achse zur Verbindung nach Hinsbeck ermöglicht, die auch der Schulwegsicherung dient“, beschreibt die Verwaltung in einer Vorlage für die Politiker des Mobilitätsausschusses den Nutzen des Projekts.

Ein Gestaltungsvorschlag des mit der Planung beauftragten Ingenieurbüros sieht neben der nötigen Beschilderung auch farbige Markierungen auf der Fahrbahn von Zufahrten vor. Diese sollen unübersehbar signalisieren, dass nun eine Fahrradstraße beginnt. Die Parkbuchten im südlichen Teil der Oberen Färberstraße sollen erhalten und ab dem Wendehammer Parkflächen markiert werden. „Durch die Parkflächenmarkierung wird die Fahrbahn verschwenkt, was für den Kfz-Verkehr geschwindigkeitsdämpfend wirkt. Dies steigert das Sicherheitsgefühl von Radfahrenden auf der Fahrradstraße“, sagt die Stadtverwaltung. Zudem entstünden auf diese Weise Flächen, die mit Grün gestaltet werden könnten.

„Im nördlichen Teil der Oberen Färberstraße verengt sich die Fahrbahn, wodurch die Markierung von Parkflächen auf der Fahrbahn nicht möglich ist. Nur an der Stelle, an der der Gehweg eine ausreichende Breite aufweist, werden Parkflächen für zwei bis drei Pkw markiert, wodurch ein Teil des Bürgersteiges zur Parkfläche wird“, so die Verwaltung weiter. Und: „Der Wegfall von Stellmöglichkeiten wird aufgrund der vorrangigen Bedeutung der Radwegeverbindung und Attraktivitätssteigerung für den Radverkehr vorgeschlagen.“ Schließlich gebe es in diesem Bereich ausschließlich Wohnhäuser, daher sei nur ein geringer Besucherverkehr zu erwarten.

Auch die Umgestaltung einer Kreuzung der Färberstraße steht in der Sitzung des Mobilitätsausschusses in der kommenden Woche auf der Tagesordnung: Der Knotenpunkt Färberstraße/Steegerstraße soll in einen „Minikreisverkehr“ verwandelt werden, schlägt die Stadtverwaltung vor. Begründung: „Momentan stellt diese Kreuzung ein Hindernis für den Fuß- und Radverkehr dar, da keine sicheren Querungsmöglichkeiten an der Kreuzung vorliegen und es sich um eine Hauptverkehrsstraße handelt.“ Ein Kreisverkehr könne Fußgängern sichere und barrierefreie Querungsmöglichkeiten an den Kreisverkehrszufahrten ermöglichen. Zudem werde so „eine sichere Nord-Süd-Verbindung für alle Verkehrsteilnehmenden geschaffen“. Und im Zusammenspiel mit der Widmung der Oberen Färberstraße zur Fahrradstraße entstehe „eine sichere und attraktive Verbindung in die Innenstadt auf der Radvorrangroute für den Radverkehr“.