Sommergespräch mit Jürgen Boyxen (CDU) Kooperation statt Hahnenkämpfen
Nettetal. · Sommergespräch mit Jürgen Boyxen, der seit drei Jahren Vorsitzender der CDU-Fraktion im Nettetaler Stadtrat ist. Wichtig ist ihm, heute und morgen die Zusammengehörigkeit und Solidarität der Menschen in Nettetal zu stärken.
(hb) Mit drei Kernthemen geht der CDU-Fraktionsvorsitzende Jürgen Boyxen in den Wahlkampf: Bezahlbarer Wohnraum, Arbeitsplätze in Wohnortnähe und ein Kita-Platz für jedes Kind in Nettetal. Zum zweiten Mal bewirbt er sich um ein Ratsmandat. Die Mitglieder haben ihn auf Platz eins der Kandidatenliste für den neuen Rat gewählt.
In die Politik ist Jürgen Boyxen über die Parteiorganisation CDL gekommen. Bei den „Christdemokraten für das Leben“, die sich gegen Schwangerschaftsabbrüche einsetzen, ist er heute noch engagiert. Dieses Detail sagt viel über das Politikverständnis des 66-Jährigen, der seit 2017 Vorsitzender der CDU-Fraktion ist. Eine typische Bemerkung für ihn ist auch die Ablehnung von Hahnenkämpfen im Stadtrat. Mehr zum Wohl der Stadt bringe Kooperation.
Der Wille, eigene Vorstellungen durchzusetzen, steht für den Juristen dazu keineswegs im Widerspruch. Boyxen gesteht auch ein, manchmal durchaus auf die Palme gehen und spitz formulieren zu können. Aber wichtiger ist ihm, fair miteinander umzugehen, kooperativ und freundschaftlich. Ihm ist wichtig, wie man miteinander umgeht: „Der Zweck darf nie die Mittel heiligen. Kein Thema ist es wert, andere herabzusetzen und zu bekämpfen.“
Vor seinem politischen Engagement gehörte Boyxen 23 Jahre lang zum Kirchenvorstand der Pfarrei St. Sebastian in Lobberich. Schwerpunkt war die Jugendarbeit. Er wirkte daran mit, dass Nettetal Streetworker beschäftigte. 1997 trat er in die CDU ein, wurde schnell stellvertretender Ortsausschussvorsitzender in Lobberich und von 2005 bis 2017 Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes – eine erstaunliche Karriere für jemanden, der politische Ämter nie gezielt anstrebte.
Lebensschutz für Jung und Alt, Krank und Gesund
Lebensschutz bedeutet für ihn aber nicht nur das ungeborene Leben, sondern auch Leben jeden Alters, ob gesund oder krank, jung oder alt. „Lebensschutz ist unteilbar. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie zerbrechlich unser Leben ist. Dies muss uns eine Lehre im Kampf um die Rettung unseres Klimas sein.“
Jürgen Boyxen ist stolz auf den gemeinsamen Antrag von CDU und Grünen, die Kreislaufwirtschaft C2C nach vorne zu bringen. Das Thema ist ihm fernab jeglicher Ideologie wichtig. Der Dreiklang aus ökologisch, ökonomisch und sozial müsse die Politik leiten. Die Mitte der Gesellschaft sei pragmatisch und bodenständig eingestellt. Es sei wichtig, die Menschen mitzunehmen. Aber noch wichtiger ist ihm, die Menschen in einer Zeit des zunehmenden Verlustes an Solidarität und Zusammengehörigkeit wieder zusammenzuführen. „Sie müssen motiviert werden, sich zu engagieren: Jeder soll irgendwo ehrenamtlich tätig sei, sei es im Sport, in der Kirche, in der Politik oder in sozialen Bereichen.“
Die Nettetaler hätten die einzigartige Chance, das Zusammenleben in der Stadt sichtbar mitzugestalten. Und dazu gehören für ihn auch Kunst und Kultur. Gerade in einer Zeit, in der alles daran gemessen werde, wie nützlich es sei, müsse zweckfreier Kreativität Raum gegeben werden.