Projekt in Nettetal Phosphor soll aus Wasser gefiltert werden

Nettetal · Zum Reinigen des Wassers soll ein großer Bodenfilter dienen, der östlich der Lindenallee gebaut werden soll. Was geplant ist und warum.

Der Planbereich ist etwa 4,4 Hektar groß.

Foto: NIersverband

(Red) Es ist ein sperriges Wort, doch was dahinter steckt, soll nützlich für Natur, Klima und damit letztlich auch für den Menschen sein: Retentionsbodenfilter. Einen solchen will der Niersverband in Breyell bauen, damit künftig mit weniger Phosphor belastetes Wasser in Nette und Niers gelangt. Für den Bau ist eine 4,4 Hektar große Fläche in der Nähe der Niersverbands-Betriebsstelle Quellensee, östlich der Lindenallee im Stadtteil Breyell, auserkoren. Da diese derzeit zum Teil anders genutzt wird, soll dafür der Flächennutzungsplan geändert werden.

Was genau ist geplant?

Nach Angaben des Niersverbands sollen ergänzend zu einem vorhandenen Regenüberlauf- und einem Regenrückhaltebecken der Retentionsbodenfilter und ein Schneckenpumpwerk nebst Zu- und Ableitungen neu gebaut werden. Das Pumpwerk schafft das Wasser vom Regenüberlaufbecken in den Filter. Den Bau eines solchen Filters beschreibt der Niersverband so: In der Regel wird der vorhandene Boden beckenartig abgetragen und mit einer Abdichtung, Kies und Filtermaterial befüllt. Die Oberfläche des Filters wird mit Schilf bepflanzt. „Somit fügt sich das Becken optisch gut in das Landschaftsbild ein“, verspricht der Verband.

„Grundlage für diese Maßnahme ist eine Vorgabe der Bezirksregierung Düsseldorf“, heißt es in einer Mitteilung des Niersverbands.

Wie funktioniert ein
solcher Bodenfilter?

Bei starkem Regen wird anfallendes Mischwasser von der Betriebsstelle Quellensee in den Bodenfilter geleitet. Dort wird das Wasser gereinigt und darin enthaltener Phosphor zurückgehalten. Das gereinigte Wasser soll langsam aus dem Becken zunächst in den Nattergraben strömen und dann in die Nette, die Richtung Niers fließt.

Warum soll Phosphor aus dem Wasser gefiltert werden?

Phosphor, so der Niersverband, gelangt aus unterschiedlichen Quellen, unter anderem durch die Einleitung von Mischwasser bei starken Regenfällen in die Gewässer. „Phopsphor ist ein Pflanzennährstoff. Zu viel davon im Ökosystem See oder Fluss verschlechtert jedoch die Wasserqualität“, so der Verband. Bei einer erhöhten Phosphor-Konzentration in Oberflächengewässern könne es zu einer Eutrophierung kommen, bedeutet: eine Massenentwicklung von Algen und Wasserpflanzen. Das kann den Sauerstoffgehalt so weit senken, dass die Pflanzen, Kleinlebewesen und Fische absterben.

(RP)