Pflanzaktion in Nettetal Nasch-Allee sorgt für Nachhaltigkeit

Nettetal-Kaldenkirchen · Im Rahmen des Projektes „Gemeinsam grün – Naturparke im Rheinland pflanzen zusammen“ erhielt die Gemeinschaftsgrundschule Kaldenkirchen Bäume und Sträucher. Mit den Kindern wurde nun zusammen gepflanzt.

Viertklässler helfen dabei, Bäume und Sträucher zu pflanzen — darunter Apfel- und Birnenbäume, Himbeer- und Johannisbeersträucher.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Ich glaube, da müssten wir noch ein wenig Erde anfüllen“, bemerkt Michael Puschmann. Kaum hat der Geschäftsführer vom Naturpark Schwalm-Nette die Anregung ausgesprochen, gehen gleich mehrere Spaten in den Einsatz, um die Pflanzgrube, in der ein frisch gesetzter Apfelbaum steht, noch besser aufzufüllen. Bei den fleißigen Helfern handelt es sich um zehn Viertklässler der Gemeinschaftsgrundschule Kaldenkirchen. Es ist aber nicht nur der eine Apfelbaum, bei dessen Pflanzung die Schüler helfen. Insgesamt sind es sechs Bäume und 20 Beerensträucher, die hinter dem Schultrakt, der unter anderem die Schulverwaltung sowie Musikraum und Leseoase beherbergt, ein neues Zuhause finden. „Das ist unsere neue Naschallee“, sagt Schulleiterin Anne Peeters erfreut. Wobei Allee genau der richtige Begriff ist, denn die Neuanpflanzungen sind als zwei lange Pflanzreihen angelegt, die an eine Allee erinnern. Möglich gemacht hat es das Projekt „Gemeinsam grün – Naturparke im Rheinland pflanzen zusammen“.

Verein „Naturparke NRW“
besteht seit gut einem Jahr

Im August vergangenen Jahres haben die zwölf Naturparke aus Nordrhein-Westfallen – sechs im Rheinland und sechs in Westfalen – den Verein „Naturparke NRW“ ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, die Naturparke in NRW zu stärken. Das erfolgt zum einem über die politische Ebene und auf der anderen Seite bei jedem der zwölf Mitglieder auf der Fläche. „Die sechs Naturparke im Rheinland arbeiten schon lange eng zusammen. Ein besonderes Anliegen ist es uns, den Bezug der Kinder zur Natur, der seit Jahren immer mehr verloren geht, wieder herzustellen“, sagt Puschmann. Daher war dem Naturpark Schwalm-Nette schnell klar, dass bei der aktuell geplanten Pflanzaktion von „Gemeinsam grün – Naturparke im Rheinland pflanzen zusammen“, bei der ein jedes Vereinsmitglied eine Pflanzaktion in seinem Gebiet durchführt, eine Zusammenarbeit mit einer Grundschule erfolgen sollte.

Eine Schule war schnell gefunden, da es bereits einen guten Kontakt zur Kaldenkirchener Gemeinschaftsgrundschule gibt. „Wir arbeiten seit Jahren mit dem Naturparklehrer Karl-Wilhelm Kolb zusammen“, berichtet Konrektorin Anja Ebler. Schon lange war es der Wunsch der Schule, eine Naschallee zu installieren, um Wachstum der Pflanzen, Ernte und Verarbeiten in den Schulalltag, allem voran den Sachkundeunterricht, zu integrieren. Bislang gab es lediglich einen Apfelbaum auf dem Schulgelände. Vor dem Hintergrund, dass sich der Landschaftsverband Rheinland ebenfalls einbrachte und die Baumschule Angendohr unterstützend tätig wurde, konnten die Apfel-, Mirabellen- und Birnenbäume, je zwei an der Zahl sowie die bunte Beerenvielfalt in Form von Him-, Johannes-, Stachel-, Brom- und Jostabeeren gepflanzt werden.

Als Pflanzhelfer ging der Nettebetrieb an den Start, denn die Pflanzen, gerade die Bäume, waren doch schon größere Exemplare. „Wir begrüßen es als Stadt sehr, wenn Schulen ihr Gelände mithilfe von solchen Aktionen aufwerten“, sagt Nettetals Bürgermeister Christian Küsters (Grüne). „Generell gilt es zu überlegen, wie Schulhöfe anders gestaltet werden können. Das Stichwort Flächen entsiegeln, greift. Hier können die Grundschüler jetzt zudem erleben, wie die Bäume und Sträucher wachsen und dann im kommenden Jahr schon ernten.“ Landrat Andreas Coenen (CDU), der die Pflanzaktion in seiner Funktion als Verbandsvorsteher des Naturparks Schwalm-Nette ebenfalls besuchte, betonte, dass Bildungsarbeit für Nachhaltigkeit mehr als nur wichtig sei. „Jeder gepflanzte Baum ist auch ein Stück Zukunft“, sagte Coenen.

Bei den Grundschülern selber kam die Pflanzaktion bestens an. „Ich finde es klasse, dass wir selber etwas anpflanzen und später die Früchte essen können“, sagte Barbara. Tim fand es allerdings sehr schade, dass es im kommenden Jahr auf die weiterführende Schule geht und „wir dann gar nicht mehr so richtig miternten können“. Bis dahin wolle man sich aber gut um die Bäume und Sträucher kümmern, fügte Ben an.