Auszeichnung in Nettetal Das sind die Gewinner des Heimatpreises

Nettetal · „Die heutigen Preisträger könnten mit ihren preisträchtigen Projekten und Zielen unterschiedlicher nicht sein. Was sie aber alle eint, ist der Einsatz für ihre Heimatstadt Nettetal und ihre Bürger.“ So begann Nettetals Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) die feierliche Verleihung des Heimatpreises im Ratssaal und betonte auch noch: „Wir können sehr stolz sein, auf solch ein vielfältiges ehrenamtliches Engagement blicken zu können.“

Rolf Ingenrieth und Günter Cox (3. Preis) mit Ralf Schröder, Wilfried Niederbroecker (1. Preis), Bürgermeister Christian Küsters, Ruth Rankers und Karl-Heinz Erkens (2. Preis) bei der Preisverleihung (v.l.).

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Zum nunmehr fünften Mal nutzte die Stadt das mit 5000 Euro dotierte Programm zur Heimatförderung, das unter dem Motto „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ steht. Sechs Vereine und Institutionen bewarben sich bei der diesjährigen Ausschreibung. Eine achtköpfige Jury, besetzt mit Personen aus unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens in Nettetal, bewertete die Bewerbungen. Küsters sprach von eingereichten Projekten, die allesamt auszeichnungswürdig gewesen wären. Umso schwerer sei es für die Jury gewesen.

Letztendlich fielen aber die Entscheidungen. Den ersten Preis erhielt die Flüchtlingshilfe Nettetal. Der Förderverein „Alter Kirchturm Breyell“ konnte sich über den zweiten Preis freuen und Platz Nummer drei ging an den Förderverein Breyell Kultur. Er hatte sich mit seinem Projekt „Handy drauf –Video auf, QR-Codes an öffentlichen Gebäuden“ beworben.

„Heimat ist Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber des Lebensraumes und der eigenen Wohnung. Durch die heutigen Kriege, Verfolgung von Minderheiten, Hungersnöte und Armut in der Welt sind sehr viele Menschen auf der Flucht, um sich vor den Gräueltaten und den Katastrophen, die sie bedrohen, zu schützen. Um ihr Leben und das ihrer Familien zu retten, verlassen sie ihre Heimat. Das alles ist der Flüchtlingshilfe in Nettetal sehr bewusst“, sagte der stellvertretende Bürgermeister Harald Post in seiner Laudatio auf den ersten Preisträger. „Die fremden Menschen hier haben ihre Heimat aufgegeben, um eine neue Heimat zu finden. Diesen Prozess unterstützt die Flüchtlingshilfe in dem sie für Integration, Findung von Unterkunft, Kleidung und das Erlernen der deutschen Sprache sorgt.“ Die Flüchtlingshilfe kann sich über 2500 Euro Preisgeld freuen. Geld, das nun in erster Linie in den Sprachunterricht fließen soll, wie Vorstandsmitglied Wilfried Minderbroecker informierte.

In der Laudatio auf den Zweitplatzierten würdigte Claudia Jacobi, der Lambertiturm als  Breyeller Wahrzeichen verdanke sein imposantes Erscheinungsbild dem Förderverein „Alter Kirchturm Breyell“. „Dass der Turm uns alle nach wie vor in seinen Bann zieht und wir ob des tollen Erscheinungsbildes wahrlich stolz auf dieses historische Gebäude sein können, ist der Verdienst des Fördervereins”, sagte die zweite stellvertretende Bürgermeisterin.

Für den Verein war der Preis von 1500 Euro dabei ein schönes Jubiläumsgeschenk, denn „wir feiern in diesem Jahr unser 25-jähriges Bestehen“, erklärte die Vorsitzende Ruth Rankers. Mit dem Geld soll das Equipment für zukünftige Nutzungen wie unter anderem Ausstellungen angeschafft werden. Wobei am 19. November bereits eine erste Kunstausstellung nach der abgeschlossenen Sanierung am Turm stattfindet.

„Eine wunderbare Idee wurde von einer Gruppe von zwölf Bürgern in die Tat umgesetzt. Einfach Handy drauf und schon geht es los“, lobte Renate Dyck, die Vorsitzende vom Ausschuss für Kultur- und Städtepartnerschaften, den Förderverein Breyell Kultur, bevor sie den Drittplatzierten den  Scheck über 1000 Euro aushändigte. Der Verein hat QR-Codes für Sehenswürdigkeiten und Denkmäler entwickelt, die „wir nun noch anbringen müssen“, wie es Vereinsmitglied Günter Cox beschrieb. Und genau dafür soll das Preisgeld auch verwendet werden. Zukünftig kann dann jeder mit einem kurzen Klick mehr über seine Heimat erfahren.