Schüsse bei Verfolgung an Grenze
20-Jähriger floh bei Kontrolle in Kaldenkirchen.
Kaldenkirchen. Hubschrauber, zahlreiche Einsatzkräfte und zwei Warnschüsse: Mit einem Großaufgebot hat die Polizei am Montag im Bereich der Grenze zu den Niederlanden nach einem flüchtigen 20-Jährigen gefahndet.
Gegen 18.10 Uhr fiel einer Streife an der Poststraße in Kaldenkirchen ein Mietwagen mit Wiesbadener Kennzeichen auf, der von den Niederlanden in Richtung Bahnhofstraße fuhr. Als die Polizei das Auto mit drei Insassen anhalten wollte, floh das Trio zur Autobahn-Auffahrt Richtung Koblenz. Bei dem Fluchtversuch konnten die verfolgenden Beamten nur durch eine Vollbremsung eine Kollision mit dem anderen Fahrzeug vermeiden.
In der Auffahrt konnte die Streife das Fahrzeug stoppen. Kurz vor der geplanten Personenkontrolle beobachteten die Polizisten, dass die Insassen versuchten, verdächtige Gegenstände zu verstecken.
Während der Kontrolle konnte der 20-Jährige vom Rücksitz flüchten. Zu Fuß lief er in Richtung „An der Landwehr“. Zwei Polizisten und ein Diensthund nahmen die Verfolgung auf. Aus seinen Bewegungen schlossen die Beamten, dass der Verfolgte versuchte, eine Waffe hervorzuholen. Die Polizisten gaben zwei Warnschüsse ab.
Davon ließ sich der 20-Jährige nicht beeindrucken und sprang über einen Zaun auf das Gelände eines Gartenbaubetriebes. Daraufhin brach die Polizei die Verfolgung ab, um unbeteiligte Personen nicht zu gefährden.
Eine Großfahndung — unter anderem mit einem Polizeihubschrauber — blieb zunächst erfolglos. Laut Polizei konnte der Mann ohne festen Wohnsitz dann später an seiner Kontaktadresse in Kaldenkirchen festgenommen werden, nachdem er aus einem Fenster im ersten Stock sprang und stürzte.
Der Flüchtige wird wegen schweren Diebstahls und Körperverletzung gesucht und hat noch 16 Monate Jugendfreiheitsstrafe abzusitzen. Bei seinen Mittätern im Auto wurde Werkzeug gefunden, das vermutlich für einen Einbruch gedacht war.
Einer der beiden ist 29 Jahre alt und kommt aus Mazedonien. Seit August ist er in Deutschland und hat damit sein dreimonatiges Aufenthaltsrecht überschritten. Der dritte Mann ist 25 Jahre alt und hält sich seit Jahren zeitweise illegal in der Bundesrepublik auf. Sein Asylantrag wurde 2005 abgelehnt. Unter anderem werden ihm räuberische Erpressung und mehrere Einbrüche zur Last gelegt. sj