Nettetaler Zentren werden dunkler Werberinge finden Kompromiss für Beleuchtung
Nettetal · Die drei Werberinge haben versucht, einen Kompromiss zwischen Sparen und Beleuchtung zu finden. So sieht er aus.
Schön beleuchtete Zentren gehören für viele Passanten zur Adventszeit. Doch wegen der Energiekrise achten immer mehr Werberinge auf die Kosten. Das heißt: In vielen Zentren wird es im Advent dunkler als bisher. Im Nettetaler Stadtgebiet haben sich jetzt die drei Werberinge in Breyell, Kaldenkirchen und Lobberich sowie die Verkehrs- und Verschönerungsvereine (VVV) zu einem Spagat entschlossen. Ihr Motto: Weihnachtsbeleuchtung ja, aber auf Sparflamme. „Eigentlich ist durch Corona bereits jeder von uns schon an seine Grenzen gestoßen. Doch die momentane Krisensituation macht noch einmal mehr deutlich, was Verzicht und Einschränkungen für uns bedeuten“, sagt Claudia Willers, Vorsitzende vom Werbering „Kaldenkrichen aktiv“ und als Stellvertreterin für die beiden anderen Händlervereinigungen. Die Entscheidung sei den Verantwortlichen schwer gefallen. Die Frage sei gewesen: „Spenden wir mit der Weihnachtsbeleuchtung das ,Licht in der Dunkelheit‘ oder setzen wir durch ein Nicht-Leuchten der Weihnachtsbeleuchtung ein symbolisches Zeichen?“ Dabei sei allen bewusst gewesen, dass es eine richtige Lösung kaum geben könne. Deswegen werde es im Stadtgebiet nicht komplett dunkel bleiben, man nehme einen „Nettetaler Mittelweg“: „Wir denken, dass wir mit einer reduzierten Weihnachtsbeleuchtung auch eine Wohlfühlatmosphäre, ein heimeliges Ambiente in den Nettetaler Zentren erzeugen können“, so die Organisatoren. Gleichzeitig wolle man zeigen, dass man den Energieverbrauch reduziert und spart.
In Breyell wird die Weihnachtsbeleuchtung, die komplett aus LED besteht, montiert. „Wir möchten 30 Prozent Energie einsparen, indem wir auf das Leuchten in den Morgenstunden verzichten“, erklärt Philipp Hamanns vom Werbering Breyell.
In Lobberich haben Werbering sowie der Verkehrs- und Verschönerungsverein schon vor drei Jahren geplant, wie sie die in die Jahre gekommene Weihnachtsbeleuchtung energiefreundlich ablösen können. Ihr Ziel: Insbesondere zum traditionellen Adventsmarkt sollte die Weihnachtsbeleuchtung für ein stimmungsvolles Stadtbild sorgen. Mit moderner LED-Technik konnte der Stromverbrauch radikal gesenkt werden. So wurden zahlreiche Weihnachtssterne angeschafft, die je nur einen Verbrauch von 18 Watt haben. Auch die jedes Jahr gestiftete Großtanne am Alten Markt und der bunte Tannenbaum im Kreisverkehr an St. Sebastian sind inzwischen auf LED umgestellt. In der gesamten Advents- und Weihnachtszeit waren unter 250 Euro für Strom fällig. Aus Solidarität wird die Leuchtzeit um 20 Prozent reduziert, die Beleuchtung wird später an- und früher abgeschaltet.
Radikal wird in Kaldenkirchen gespart: Dort wird auf Beleuchtungselemente verzichtet. Willers zufolge werden nur die beiden Überspannungen der „Kaldenkirchen“-Schriftzüge und die Leuchtsterne im Kirchendreieck installiert. „Außerdem wird der selbst hergestellte Adventskranz rund um die Buche Kehr-/Poensgenstraße beleuchtet. Somit werden rund 90 Prozent des Energieverbrauchs eingespart“, sagt sie. Zudem werde „Kaldenkirchen Aktiv“ das Zentrum mit 60 Weihnachtsbäumen, die Vereine, Schulen und Kitas liebevoll auch mit Lichterketten schmücken, herausputzen.