Streetwork: Café Ventil an neuem Standort?
Der Treff in der Hauptschule Lobberich wird im Sommer geschlossen. Er könnte nach Kaldenkirchen ziehen.
Nettetal. Ein Jugendtreff weniger: Das Café Ventil in der Hauptschule am Ingenhovenpark wird zum 30. Juni nächsten Jahres geschlossen. Seit 1996 vor allem bei Hauptschülern beliebt, nimmt die Zahl der Jugendlichen ab, die zum Spielen oder zur Hausaufgabenhilfe nachmittags in die Schule kommen.
Womöglich aber gibt es anderswo eine Zukunft fürs Café Ventil. Weil die Schülerzahl „für ein solches schulisches Betreuungsangebot“ am Ingenhovenpark nicht mehr ausreiche, hatte im Oktober die Stadtverwaltung in Abstimmung mit dem Träger, der evangelischen Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck, die Schließung des Cafés festgelegt. Das berichtete Sozialdezernent Armin Schönfelder im jüngsten Jugendhilfeausschuss.
Der Grund ist klar: Die Hauptschule schließt 2015, nimmt längst keine neuen Schüler mehr auf. „Die Fortführung vom Café Ventil in Kaldenkirchen soll geprüft werden“, beantragte nun Pfarrer Matthias Engelke. Schönfelder deutete an, es liefen bereits Gespräche, inwieweit das Café Ventil in Kaldenkirchen neu eröffnen könne.
Tenor im Ausschuss: Die Weiterführung sei sinnvoll, auch weil künftig etliche Hauptschüler aus Lobberich nach Kaldenkirchen wechselten. Allerdings verwies Jürgen Boyxen (CDU) auf „zu klärende innerkirchliche Strukturen“, da Lobberich-Hinsbeck in Kaldenkirchen nicht zuständig sei.
Doch durch das Aus der Hauptschule in Lobberich ergibt sich ein weiteres Problem: Der Aufgabenbereich der Schulsozialarbeiterin Carolin Houben entfällt. Die Stadt will die Mitarbeiterin laut Schönfelder weiterbeschäftigen, zumal Grundschulen bereits Bedarf an Schulsozialarbeit signalisiert hätten. „Auch am Gymnasium kann Schulsozialarbeit sinnvoll sein“, regte Kerstin Seidel (Awo) an.
Darüber soll der neue Jugendhilfeausschuss befinden, der sich nach der Kommunalwahl im Mai bilden wird. Auf das neue Gremium kommen dann auch Beratungen zu über die Zukunft von Café Ventil.