Tag des offenen Denkmals in Nettetal
Beim „Tag des offenen Denkmals“ steht am Sonntag der ehemalige Fliegerhorst Venlo im Mittelpunkt.
Leuth. Ein stolzes Denkmal sieht anders aus: „Der ehemalige Fliegerhorst Venlo ist eben ein Mahnmal“, sagt Robert Hellmann. Und um dieses Mahnmal in Leuth geht es am „Tag des offenen Denkmals“ in Nettetal am 8. September: „Der Tag steht ja bundesweit unter dem Motto "Unbequeme Denkmale“, erläutert Hellmann, Vorsitzender des Fördervereins ehemaliger Fliegerhorst, bei der Vorstellung des Programms im Rathaus.
„Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale“ lautet das Motto vollständig. Auf den Fliegerhorst mit seinen teilweise erhaltenen oder erneuerten Gebäuden passt das Motto, erinnert er doch mahnend an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. „Da geht es tief in die Vergangenheit“ sagt Susanne Fritzsche, Technische Beigeordnete der Stadt.
Der ehemalige Militärflughafen, von den Nazis ausgebaut und als Startplatz für tödliche Angriffs- und Abwehrmanöver benutzt, wurde zwar am Kriegsende zerstört, aber manche Gebäudeteile blieben erhalten. So geht es nicht um einzelne Denkmäler oder historisch bedeutsame Bauwerke, sondern um einen ganzen Gebäudekomplex.
Um „Tor 9“, den Eingang zum ehemaligen Militärgelände zwischen Wald und Venloer Heide, liegen sie, teilweise nahe beiein-ander, teilweise verstreut, die Bauwerke oder Bauteile: Bunker, verschiedene Hallen, Tower, Gedenkplatz und Mauer mit Infotafeln.
„Wir bieten natürlich Führungen und Besichtigungen an, aber zum Programm gehört viel mehr“, macht Hellmann neugierig. Ausstellungen von Bildern, Fahrzeugen und Modellen gehören dazu. Hellmann: „Doch wichtig sind natürlich vor allem auch die Vorträge von Zeitzeugen.“ So zeigt im Atelier van Eyck Zeitzeuge Huub Smeets aus Venlo einen Dokumentarfilm. Sein Kommentar zum Denkmalstag: „Der Blick zurück muss dazu führen, dass wir sagen: Nie wieder Krieg!“