Tollkühne Piloten starten durch

Die Modellflug-Freunde luden zur Flugshow nach Natt ein.

Breyell. Die Rotorblätter bewegen sich schneller und schneller, der Sound der Zwei-Wellen-Turbine ist gewaltig. Kurz darauf hebt der himmelblau-weiße Helikopter ab und setzt zum ersten Kunststück an. Pilot Kay Matthiesen hat alles im Griff, und ist doch am Boden geblieben, denn der „Jet Ranger Belle 206“ hat den Maßstab 1:3 — Szene von der Internationalen Flugshow, die der Modellflugclub (MFC) Nettetal am Wochenende auf seinem Fluggelände in Breyell-Natt ausrichtete.

„Hier startet alles, was fliegt“, sagt MFC-Schriftführer Hans-Arnold Paulsen. Aus ganz NRW und den benachbarten Niederlanden kamen Modellflug-Fans mit Düsenjets, historischen Fliegern und Helikoptern. Letztere sind unter fähiger Pilotenhand zum „3 D-Kunstflug in Vollendung“ fähig, wie Paulsen schwärmt. Seine einzige Sorge galt dem Wetter: „Bei starkem Regen ist eine Flugpause unumgänglich. Das war Samstagmittag erstmals der Fall.“

Als es wieder aufgeklart hatte, betrat Hermann Wirtz die grüne Start- und Landebahn. Aus Jüchen brachte er einen 1916er-Fokker Eindecker im Maßstab 1:3 mit: 13,5 Kilogramm schwer, 3,20 Meter Flügelspannbreite. Anderthalb Jahre Handarbeit stecken in dem noch unfertigen Flieger, der den Namen einer Figur im Luftkampf trägt: Max Immelmann.

„Meine Fliegerfreunde von der englischen Vereinigung „Dawn Patrol“ und ich bauen Flugzeuge von Flieger-Assen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs nach“, erklärt Wirtz. Seine Fokker, angetrieben von einem 38 Kubik-Motor, entstand nach Originalzeichnungen und Fotos. „Das Fliegen faszinierte mich immer schon“, sagt Wirtz über sein Hobby. Als er die Maschine nach eindrucksvollen Manövern wieder sicher landete, bekam er für seine Leistung viel Beifall. kr