Leuth Unterschriften gegen die Fällung der Robinie

Leuth. · Bei der Stadtteilrunde übergaben die Nettetaler die Liste an Bürgermeister Wagner.

Zum Stadtteilgespräch waren von der Verwaltung Heike Meinert, Ronald van Zanten, Markus Grühn und Bürgermeister Christian Wagner (von links) nach Leuth gekommen.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

„Rettet die Robinie von Leuth“ heißt eine Aktion Leuther Bürger um Karl-Heinz Heydhausen, die es geschafft hat, 486 Unterschriften zu sammeln. Diese übergab Hans-Willi Heinen am Mittwochabend bei der Stadtteilrunde in der Gaststätte Kother an Bürgermeister Christian Wagner (CDU).

Das Interesse an der Neugestaltung des Petershofes in Leuth war groß. Rund 50 Leuther waren gekommen. Die Verwaltung stellte ihre aktuellen Pläne vor, bei denen die Robinie zwar weichen soll, am Ende aber mehr Bäume stehen werden. Wer jetzt eine hitzige Diskussion erwartet hat, sah sich getäuscht. Die Schützen zeigten sich positiv überrascht, weil sie vorher falsch informiert worden seien. Am Ende schienen die Umbaupläne akzeptiert zu sein, dafür drängten andere Probleme nach vorne: ständiger Gestank von einer Fischfutter-Produktionsanlage, zu schnell fahrende Autos an Hampoel, Dorfstraße oder Frenkenweg.

Einmal im Jahr kommt die „Nette Runde“ in alle Ortsteile der Stadt Nettetal, um drängende Themen zu besprechen. Die Stadtteilrunden sind meistens gut besucht, aber in der aktuellen Diskussion um die Robinie auf dem Petershof drängten sich die Zuhörer dicht an dicht im Saal der Gaststätte. Bürgermeister Wagner war nicht alleine gekommen, sondern hatte den Tiefbauer Roland van Zanten, Leiter des Baubetriebshofes, und Heike Meinert, zuständig für die Planung Petershof, aus dem Rathaus mitgebracht.

Der Bürgermeister erinnerte an frühere gemeinsame Erfolge, die durch das Engagement und auch den Druck der Leuther Bürger gelungen seien. So sei die Grundschule im Verbund mit der KGS Kaldenkirchen gerettet worden. Beim Neubaugebiet sei der erste Teilabschnitt fertig. Durch den Zuzug nach Nettetal sei der Standort der Grundschule bis mindestens 2023/24 gesichert.

Der Petershof hat sich
seit 2014 gut entwickelt

Beim Petershof erinnerte Wagner an die Anfänge: Er sei ein großer toter Platz, der nur alle drei Jahre mit dem Zelt fürs Schützenfest belebt werde. 2014 kam es nach gemeinsamen Diskussionen zum politischen Beschluss, diesen Platz zu verschönern und zum dörflichen Mittelpunkt zu machen. Das sei keine einfache Aufgabe. Zuerst hat die Verwaltung die gesamte Fläche überplant, was zu einem Konflikt mit der Schützenbruderschaft führte. Die neue Planung sieht ausreichend Fläche für ein Zelt vor. Die Stadt konzentrierte sich dann auf den südlichen Bereich und die Fahrbahn der Dorfstraße.

Vor zwei Jahren bemühte man sich um Fördermittel der Landesregierung zur Dorferneuerung. Die aktuelle Planung wurde 2018 vorgestellt. Vorgesehen waren in diesen Plänen drei Kirschbäume, die im Frühjahr rosa blühen. In der Diskussion mit den Leuthern einigte man sich auf Feldahorn. Nachdem der Förderbescheid des Landes eintraf, will die Verwaltung bald mit der Umsetzung der Maßnahme starten. Nach den ersten Planungen wurde der Petershof fünf Jahre geschoben, jetzt müsse man das hinbekommen.

Ursprünglich prägten zwei Robinien den Platz. Eine musste wegen Schäden bereits gefällt werden. Die zweite Robinie steht dem Straßenverlauf im Weg. Die Straße wird ein Stück verrückt, um Bürgersteige zwischen den Häusern und der Straße bauen zu können. Aber mit drei Feldahorn-Bäumen und einem Kugelahorn gebe es am Petershof keinen Kahlschlag, sondern mehr Grün. Und für den Imbiss vor dem Zelt werde man auch noch eine Lösung finden.

Dass man in Zeiten des Klimawandels einen gesunden stattlichen Baum fälle, kann Hans-Willi Heinen, der den erkrankten Heydhausen vertrat, nicht verstehen. Projektplanerin Heike Meinert warb aber für diesen „großen Wurf“. Die Planung sei gut überlegt. Rund um die drei Bäume sollen Sitzflächen zum Verweilen einladen. Aus Leuth wurde die Anregung, einen Tisch zum Kartenspielen aufzustellen, aufgenommen. hb