Leuth 40 Jahre alte Robinie muss für Neubauten in Leuth fallen

Leuth. · Die geplante Fällung der Robinie auf dem Petershof stößt bei einigen Leuthern auf Unverständnis. Doch die Stadt hält am Vorhaben fest.

Die Anwohner möchten „ihre“ Robinie auf dem Petershof erhalten. Sie soll in die Neugestaltung integriert werden.

Foto: Nowak

Wenn Karl-Heinz Heydhausen auf die Robinie auf dem Marktplatz Petershof in Leuth schaut, kann er nur verständnislos den Kopf schütteln. „Ich verstehe nicht, warum dieser schöne und gesunde Baum gefällt werden muss. Er könnte doch noch immer in die Umgestaltung des Platzes integriert werden“, sagt Heydhausen. Mit dieser Meinung ist der Leuther nicht alleine. Anwohner und weitere Bürger möchten die Robinie gerne erhalten. Dafür hat sich eine Gruppe um Heydhausen zusammengeschlossen. Für sie ist der Baum ein Wahrzeichen.

Die Planungen der Neugestaltung des Petershofs sehen vor, dass der Baum gefällt wird. An seiner Stelle sollen Hochbeete angelegt werden, unter anderem bestückt mit drei Feld- und einem Kugelahorn. Seitdem bekannt ist, dass die Robinie gefällt werden soll, haben sich Anwohner dagegen ausgesprochen und das nach eigenen Angaben auch der Stadtverwaltung mitgeteilt, doch „irgendwie bleiben wir ungehört. Die Kommunikation der Stadt läuft über den Ortsvorsteher sowie den Verkehrs- und Verschönerungsverein, aber nicht über die Bürger an sich. Wir stehen irgendwie außen vor“, sagt Heydhausen. Roswitha Karallus von der Nette-Zentrale für Steuerung und Kommunikation sagt: „Mir ist davon nichts bekannt. Die Fällung des Baumes ist nach meinen Erkenntnissen kein Thema bei den Bürgern.“

Heydhausen beklagt, dass die Bürger nicht richtig mit ins Boot genommen worden seien, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt worden seien. Inzwischen hat die Gruppe nach seinen Angaben mehr als 130 Unterschriften für den Erhalt der Robinie gesammelt. Die Stadt will von ihren Plänen nicht abrücken. „Wir werden die Robinie an dieser Stelle nicht halten können“, heißt es von der Verwaltung.

Demnach sorgt die 1978 gepflanzte Robinie mit ihrem Wurzelausschlag für Stolperfallen. Ein Windbruch der einstigen zweiten Robinie habe zudem gezeigt, wie anfällig diese Bäume seien. „Zudem sehen die Planungen vor, dass an dieser Stelle die Fußwege verbreitert werden. Sie würden in das eh schon kleine Pflanzbeet des Baumes ragen. Der Baum kommt weg“, sagt Karallus. Weil der Baum ungünstig stünde, müssten die Planungen vollständig geändert werden, und das ganze Prozedere würde wieder von vorne anfangen. „Der Plan ist so beschlossen worden und ist die Grundlage für die Förderung. Zudem ersetzen wir die Robinie mit Ahornbäumen, die bereits einen Stammdurchmesser von 30 bis 35 Zentimeter haben“, sagt Karallus.

Erst vor Kurzem hatte CDU-Landtagsabgeordneter Marcus Optendrenk den Mitgliedern des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Leuth mitgeteilt, dass das NRW-Heimat- und Bauministerium die Umgestaltung des Marktplatzes Petershof mit 250 000 Euro fördert. Die Stadtverwaltung rechnet für die Maßnahmen mit Gesamtkosten in Höhe von rund 420 000 Euro.

Für Karl-Heinz Heydhausen ist die geplante Fällung der Robinie gerade vor dem Hintergrund der allgemeinen Klimadebatte unverständlich. „Vielleicht hat diese Robinie in ihrem Leben hier schon eine halbe Tonne CO2 gebunden“, sagt er. Die Gruppe hofft nun trotz allem, die Fällung mit einem Appell an die Stadtverwaltung noch abwenden zu können. Beim nächsten Stadtteilgespräch am Mittwoch, 4. September, 19 Uhr, in der Gaststätte Haus Kother, Hampoel 8, möchte Heydhausen die Unterschriftenliste an die Mitarbeiter der Stadtveraltung übergeben.

Bis zu diesem Termin können sich weitere Bürger in die Liste eintragen und sich damit für den Erhalt der Robinie auf dem Petershof aussprechen. Die Listen liegen unter anderem bei der Bäckerei Dückers, der Gärtnerei Heinen und Tomaten Brunen in Leuth aus.