Weiter kein Schoko-Ticket in Nettetal

Die Stadt scheut Mehrkosten. Schüler sollen sich mit Young-Ticket-Plus begnügen.

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Nettetal. Einerseits hat der Bürgermeister Wort gehalten, andererseits hat es nichts gebracht. So versprach Christian Wagner (CDU) vor der Kommunalwahl in einer Diskussion mit Schülern, die mögliche Einführung des attraktiven Schoko-Tickets prüfen zu lassen. Ernüchternd jedoch das Ergebnis der Berechnung durch die Verwaltung: Das Schoko-Ticket würde die Stadt teuer zu stehen kommen — zu teuer.

„Die Wiedereinführung des Schoko-Tickets ist aufgrund der deutlich angespannten Haushaltslage derzeit nicht vertretbar.“ So das Fazit der Verwaltung, das im Ausschuss für Schule und Sport am Dienstag im Rathaus bekannt wurde. Schüler, die den Öffentlichen Personennahverkehr nutzen, müssen sich demnach weiter mit dem Young-Ticket-Plus begnügen.

Vorgeschichte: 2001 wurde das Schoko-Ticket in Nettetal eingeführt, mit dem Schüler im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) fahren können. Bis 2005 stieg die Zahl der Schüler, die ein solches Ticket nutzten, von rund 300 auf mehr als 900. Die Stadt hätte dafür ab 2006 über 220 000 Euro im Jahr an den VRR beziehungsweise an die zuständigen Stadtwerke Krefeld (SWK) überweisen müssen. Weshalb der Stadtrat damals beschloss: Schluss mit dem Schoko-Ticket. Seitdem können Nettetaler Schüler höchstens das Young-Ticket-Plus erhalten — mit wesentlich geringeren Nutzungsmöglichkeiten, aber einer deutlichen Ersparnis fürs Stadtsäckel.

Bei einer Wiedereinführung des Schoko-Tickets kalkuliert die Verwaltung mit „Mehrkosten von deutlich über 200 000 Euro“. Solch eine Summe aber gibt der Haushalt nicht her. So bleibt’s beim Young-Ticket-Plus.

Als Alternative wurde in Nettetal die Kostenerstattung für Fahrten mit dem Rad zur Schule erhöht. Zudem sei die Nutzung des Rades, so die Verwaltung, „gesund, ökologisch und ökonomisch“.