Freizeit und Tourismus in Nettetal Gibt es bald wieder ein Strandbad in Nettetal?

Hinsbeck · Ein CDU-Antrag zum Naturbaden hat einen Stein ins Wasser geworfen. Die Verwaltung kann sich die Möglichkeit am alten Strandbad Krickenbeck vorstellen. Am Mittwoch steht das Thema im Ausschuss für Wirtschaftsförderung an.

Das Archivbild aus dem Jahr 2007 zeigt das Strandbad Krickenbeck mit Strandbar, Kinderbecken und Sandfläche.

Foto: Busch, Franz-Heinrich (bsen)/Busch, Franz Heinrich (bsen)

(hb) Ende Mai hatte die CDU-Fraktion einen Prüfantrag an die Verwaltung gestellt, ob und wo in Nettetaler Seen ein Angebot für Naturbaden eingerichtet werden könne und mit welchen Maßnahmen in welchem Zeitrahmen die Einrichtung verbunden wäre. Die CDU begründet den Vorstoß damit, dass neuer Bedarf entstanden sein.

In der Vergangenheit gehörten Strandbänder, wie am Krickenbecker See oder am Poelven See, zum Schwimmangebot in Nettetal. Doch vor vielen Jahren wurden diese Angebote eingestellt. In der Corona-Pandemie hätten Naherholung und heimatnahe Freizeitangebote einen neuen Stellenwert erhalten. Dabei geht um Naturbaden im See im Einklang mit Natur und Umwelt stattfindet.

Im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Digitalisierung am Mittwoch macht die Verwaltung einen konkreten Vorschlag. Sie fokussiert den Prüfauftrag auf die Fläche am ehemaligen Strandbad Krickenbeck am Hinsbecker Bruch. Ist sie für Wasser- und Natur-Erlebnis geeignet? Ist der direkte Zugang zum See gewährleistet? Das Grundstück liegt im Stadtteil Hinsbeck an der Krickenbecker Allee in touristisch attraktiver Lage mit Zugang zum Hinsbecker Bruch als Teil der Krickenbecker Seen. Das Grundstück ist im Flächennutzungsplan als „Fläche für Badeanstalt“ dargestellt.

Es liegt im bauplanungsrechtlichen Außenbereich und mitten im Landschaftsschutzgebiet. In den 70er und 80er Jahren gab es auf einer rund 5500 Quadratmeter großen Teilfläche in den Sommermonaten regelmäßigen Badebetrieb. In den letzten Jahrzehnten büßte die Einrichtung an Besucherfrequenz immer mehr ein und der Badebetrieb wurde schließlich eingestellt, führt die Verwaltung weiter aus.

Stadt will Grundstücksnutzung neu bewerten

Auf der Fläche befinden sich auch heute noch die Gebäude des früheren Strandbades Krickenbecker See. Ein Teil wurde in das heutige Infozentrum Biologische Station Krickenbecker Seen integriert. Der Zugang zur eigentlichen Liegewiese und zum See ist heute durch einen Zaun abgetrennt, so dass das Gelände von der Straße nicht zugänglich ist. Die Flächen sind verpachtet.

In den letzten Monaten hat die Stadt mit verschiedenen Akteuren Gespräche geführt. Dabei ist man sich einig gewesen, dass die Fläche von öffentlichem Interesse ist und Potenzial für eine Freizeitnutzung besteht. In einem ersten Schritt will die Stadt die aktuelle Grundstücksnutzung neu bewerten und gegebenenfalls eine Änderung der aktuellen Pachtverhältnisse anstreben, um die Fläche für Interessenten und Investoren verfügbar zu machen. Danach müsse die Stadt die Interessen möglicher Investoren eruieren und den Zustand der bestehenden Gebäude prüfen. Zudem müssten mit den zuständigen Behörden die Voraussetzungen für die Etablierung einer Badestelle untersucht werden. Die Verwaltung empfiehlt dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Digitalisierung, dem Beschlussentwurf zuzustimmen. Lokale, kleinere und niederschwellige Angebote seien wieder gefragt. Zudem biete das Einrichten einer Badestelle die Möglichkeit, das Baden zu kanalisieren, um Beeinträchtigungen von Natur und Umwelt durch unzulässiges Baden an ungeeigneten Plätzen zu vermeiden.