Nettetaler siegen am Grillrost

Das Team Wild-West-BBQ konnte bei der Deutschen Grillmeisterschaft in Fulda in der Amateur-Klasse den ersten Platz erringen.

Nettetal/Fulda. Das Wild-West-BBQ-Team aus Nettetal ist Deutscher Amateur-Meister im Grillen. Bei der 23. Deutschen Grill- und BBQ-Meisterschaft in Fulda in Hessen holte das zehnköpfige Team aus der Seenstadt in der Amateur-Klasse in drei von vier Disziplinen den ersten Platz sowie den Gesamtsieg — mit 22 Punkten Vorsprung vor den Zweitplatzierten. „Alles hat genau so geklappt, wie wir das wollten“, berichtet Mannschaftskapitän Stefan van den Eertwegh. Damit steigt das Team in die Profi-Liga auf.

In Fulda kämpften 17 Profi-Teams und 21 Amateur-Mannschaften um den Sieg. Für die Amateure standen vier Gänge auf dem Programm, die Profis mussten zwei Aufgaben mehr meistern. Knapp 140 Juroren probierten rund 2000 Portionen und vergaben Punkte. Den ersten Gewinn fuhren die Nettetaler mit Gang eins („Trilogie von der Röhner Forelle“) ein. Ihre Besonderheit lag neben dem Geschmack in der Einfachheit, sagt van den Eertwegh: „Wir wollten die Gerichte so gestalten, dass sie nicht verfälscht sind.“ Für den Fisch bedeutete das: einmal mit Haut, einmal ohne auf den Grill und dazu als Beilage Räuchergrissini, Rote-Bete-Soufflé und Herzoginkartoffeln. „Aus den Fischresten haben wir Frikadellen gemacht“, sagt der Mannschaftskapitän. Wie ein roter Faden durch die Gerichte zogen sich schwarze Balsamico-Perlen — erhitzter Balsamico-Essig in eiskaltes Olivenöl getropft.

Foto: Wild West BBQ

Stefan van den Eertwegh, Teamkapitän von Wild-West-BBQ

Beim zweiten Gang — Duroc Tomahawk (Schweinerücken) mit Black-Tiger-Garnelen, Shitake-Teriyaki-Nudeln und Plancha-Babyspinat — gab es für die Nettetaler den achten Platz. Besser lief es dann wieder in der Kategorie „Brisket“ (Rinderbrust), mit Portwein-Vanille-Jus und Trüffelpüree. „Das Brisket ist uns super saftig und total gut gelungen“, sagt van den Eertwegh. 19 Stunden lag es auf dem Smoker. „Ich hatte Nachtwache und habe nur 50 Minuten geschlafen“, sagt van den Eertwegh. „Das Brisket gilt als Königsdisziplin, weil es mit Abstand am schwierigsten zuzubereiten ist.“ Dafür gab es in dieser Kategorie den ersten Platz sowie beim Dessert: Käsekuchen mit Blaubeeren mit Erdbeerkern und Zitronen-/Basilikumcreme. Insgesamt holten die Nettetaler 738 Punkte.

Fisch und Fleisch wurden gestellt, das Team brachte rund 80 Kilogramm an Beilagen und Zutaten für Soßen mit. Im vergangenen Jahr waren sie als amtierende NRW-Meister nach Hessen gefahren. Damals erreichten sie Platz sechs. „2017 waren wir sehr aufgeregt, weil wir mit keinem Gang so richtig zufrieden waren“, sagt der Teamkapitän. „Dieses Mal haben wir das maximal Mögliche abgegeben. Wir sind sehr froh, dass die Jury das honoriert hat.“

Durch ihren Sieg treten die Nettetaler bei der Meisterschaft 2019 mit den Profis an. Dabei ist das Team bis auf einen Koch und einen Metzger branchenfremd. Zum Team gehören Computerfachleute, Klempner und Schreiner. Vor gut sieben Jahren fand es zusammen, den Anfang machten van den Eertwegh und zwei Kollegen. Über die Profi-Klasse sagt der 47-Jährige: „Das ist zwar viel mehr Aufwand, aber ich habe keine Bedenken, dass wir das hinkriegen.“