Postboten in Nettetal und Viersen erhalten neue E-Bikes
Das Thema Energiesparen liegt im Trend — bei Unternehmen ebenso wie in städtischen Verwaltungen. Vielerorts gibt es Klimamanager.
Kreis Viersen. Rund 370 000 Kilometer pro Jahr legen die 60 Zusteller der Deutschen Post in Nettetal und Viersen montags bis samstags zurück. Keine Überraschung, dass sich das Unternehmen — mit knapp 25 000 Fahrrädern der größte Fahrradhalter Deutschlands — Gedanken darüber macht, wie diese Strecken möglichst umweltfreundlich und effizient absolviert werden können. Ein Ergebnis: Die Zusteller erhalten jetzt vier neue E-Bikes, die die Deutsche Post von ihrer eigenen Firma StreetScooter entwickelt lässt.
„Mit dem Umweltprogramm GoGreen will der Konzern Deutsche Post DHL Group bis 2050 alle logistikbezogenen Emissionen auf Null reduzieren“, erläutert Unternehmenssprecher Rainer Ernzer. Langfristig soll die Zustellung komplett mit E-Bikes erledigt werden. Zur Höhe dieser Investitionssumme wollte Erzner keine Angaben machen.
Auch in den Verwaltungen auf Kreis- und Kommunal-Ebene rücken Themen wie Energiesparen und die Reduzierung des Schadstoff-Ausstoßes immer stärker in den Blick. So hat der Kreis Viersen jüngst ein Zertifikat für sein Energiemanagement erhalten.
Zum einen sollen jetzt die bestehenden Gebäude, die der Kreis unterhält, analysiert werden — vom Kreishaus bis zum Schulgebäude. Zum anderen gilt dies auch für neue Bauvorhaben. So will Landrat Andreas Coenen (CDU) beim Bau des neuen Kreisarchivs in Dülken das Prinzip von „Cradle to cradle“ umsetzen lassen. Vorbild ist dabei das Rathaus in Venlo, bei dessen Bau konsequent auf einen Wertstoff-Kreislauf geachtet wurde.
Auch in den Kreiskommunen sind Klimamanager aktiv. In Nettetal ist dies seit Anfang Dezember die 32-jährige Yvonne Friedrich. Ganz oben auf ihrer „Zu erledigen“-Liste steht die Energie-Effizienz von städtischen Gebäuden. Genauer will sie die Schulen und Kindertagesstätten untersuchen. Das Ziel: ein langfristig angelegtes Energie-Management für die Stadt Nettetal aufzubauen. „Dadurch kann der CO2-Ausstoß verringert werden“, erklärt die Klimaschutzmanagerin. Und die Stadt spare, weil die Objekte optimal beheizt würden und die Heizungen zu steuern seien. Ungewollt hohe Temperaturen in Schulen oder Kitas wären dann erledigt.
Die Deutsche Post setzt langfristig weiter auf E-Mobilität. So will der Konzern mittelfristig seine gesamte Zustellflotte durch Elektrofahrzeuge ersetzen. Neben den Pedelecs sind aktuell rund 2500 Elektrofahrzeuge im Einsatz. Die neuen E-Bikes, die die Lastenfahrräder ersetzen, sind speziell auf die Anforderungen der Zusteller zugeschnitten: Damit kann ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm transportiert werden. Eine abschließbare Abdeckung schützt die Sendungen vor Regen und vor Diebstahl. Statt bisher drei passen vier Briefbehälter auf das Fahrrad. „Das bedeutet für die Zusteller, dass die seltener nachladen müssen“, so der Unternehmenssprecher. Damit könnten Zeitverluste minimiert werden.