Programm für das Jazzfestival steht bereits
Vom 21. bis 23. September tritt unter anderem Star-Trompeter Till Brönner in der Festhalle auf.
Viersen. Die Zeiten, in denen das Jazzfestival in Richtung Pop driftete, sind vorbei: Der Grundton für das kommende Festival vom 21. bis 23. September ist jazzig. Als Haupt-Act werden Star-Trompeter Till Brönner und Bassist Dieter Ilg ihr neues gemeinsames Album „Nightfall“ vorstellen.
Die Stadt Viersen hat ohne ihren langjährigen Festival-Organisator Tobias Kremer das Programm für das diesjährige Jazzfestival zusammengestellt und bekennt sich bei dieser Neuausrichtung deutlich zum Genre Jazz. Kulturabteilungsleiterin Brigitte Baggen hatte die Federführung bei der Auswahl der Acts. „Ich war aber auch in den vergangenen Jahren immer beteiligt. Insofern war es nichts komplett Neues für mich. Ich bin froh, dass das Programm jetzt schon steht. Die Internetseite ist ebenfalls fertig und bereits freigeschaltet“, sagt Baggen.
Mit Till Brönner kann die Stadt mit einem echten Star-Jazzer aufwarten, der noch dazu in Viersen geboren ist. Als Musiker hat er unzählige Auszeichnungen erhalten. Er lehrt als Professor an der Dresdener Musikhochschule und wurde 2016 vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama ins Weiße Haus eingeladen, um mit Jazz-Größen wie Aretha Franklin, Chick Corea, Herbie Hancock zu spielen. Auf seinem Duo-Album mit Dieter Ilg mäandert er am Samstag, 19 Uhr, auf der großen Bühne der Festhalle durch die Musikgeschichte, interpretiert Johann Sebastian Bach ebenso wie die Beatles und Leonard Cohen.
Zu den weiteren Hochkarätern des Festivals gehört der britische Soul- und Jazz-Sänger Myles Sanko. Er ist am Freitag ab 20 Uhr auf der Bühne 1 zu hören. Ganz besonders freut sich Brigitte Baggen über die Gustav-Peter-Wöhler-Band am Freitag, 22 Uhr. „Man kennt Wöhler als Schauspieler. Seine Band will ich schon seit zehn Jahren haben, aber es hat bisher nie geklappt, weil seine Filmprojekte Vorrang hatten. Er ist sehr charismatisch.“ Wöhler singt sich auf Bühne 1 durch gut 20 Jahre Pop- und Rockgeschichte.
Artist in Residence wird in diesem Jahr der Israeli Omer Klein. Der Jazz-Pianist wird am Freitag ab 19 Uhr auf Bühne 2 drei Gigs bestreiten. Auf Bühne 3 stehen am Freitag, ab 21.15 Uhr, der Mundharmoniker-Spieler Konstantin Reinfeld und der Pianist Christoph Spangenberg. Sie gelten als Shooting-Stars der deutschen Musikszene. In den Ali-Haurand-Keller bringen sie bekannte Melodien wie „Somewhere Over The Rainbow“, „Imagine“, den Jazz-Klassiker „Autumn Leaves“ und viel Spielfreude mit.
Der nächste große Name, die Electro Deluxe Big Band, kommt aus Frankreich. Am Samstag, 21.30 Uhr, bringt sie mit 25 Musikern einen opulenten Bigband-Sound in die gute Stube. Auf der Bühne 2 stellt sich unterdessen Skandinavien vor: das Jakob-Karlzon-Trio (20.45 Uhr) mit seiner sehr eigenen Auffassung von Harmonie sowie der norwegische Geiger Bjarte Eike und die Barokksolistene (22 Uhr). Im Ali-Haurand-Keller geht es ab 20.30 Uhr mit der Sängerin und Songwriterin Maya Fadeeva dagegen ruhiger zu. Mit ihr konnte Baggen eine der wenigen großen Musikerinnen der Jazz-Szene gewinnen. Eingängigen Melodien, aber auch Jazz-, Folklore und Swing-Elementen haucht Fadeeva mit ihrer rauchigen Stimme Leben ein. „Ich denke, dass wir eine gute Mischung gefunden haben, die viele Leute anspricht. Wir haben viele junge Musiker geholt“, sagt Baggen. Insgesamt habe sie für das Jazzfestival ein Budget von rund 200 000 Euro. „Allein für die Bühne gehen 50 000 Euro drauf, etwa die Hälfte sind Honorare.“