„Querci“ ist der Star des Wandertags
Etwa 2000 Besucher folgten der Einladung zum 51. Kreiswandertag auf den Hinsbecker Höhen in Nettetal.
Hinsbeck „Querci“, die wandelnde 2,45 Meter große knorrige Eiche, setzte nicht nur den Kaldenkirchener Klaus Pötzsch beim 51. Kreiswandertag auf den Hinsbecker Höhen mit seinem staksigen und langsamen Schritt ins Erstaunen. Auch viele andere der rund 2000 Besucher fanden die Eiche toll. Die skurrile Figur war eine von vielen Attraktionen, die der Kreiswandertag wieder zu bieten hatte.
„Die Veranstaltung ist für die ganze Familie“, sagte Landrat Andreas Coenen (CDU) bei der Eröffnung des Wandertags. Die Kempener Karnevalsgesellschaft Shadows schickte zehn Kinder aus der Gruppe Dancing Divas auf die Bühne, später traten noch die erwachsenen Shadows auf. „Wir machen hier schon seit Jahren mit“, sagte die Kindertrainerin Bianca Lötz. Jedes Mal bringen sie neue Musik mit. Das Thema lautete jetzt: coole Kids mit coolen Hits. „Wir forderten sozusagen die Sonne heraus“, sagte Lötz.
An anderer Stelle hangelten Kinder abgesichert an einer Kletterwand hoch bis in schwindelerregende zehn Meter. Nele Vockel vom Spaßmacher munterte die neunjährige Fatou Krause auf: „Wenn du ganz oben bis, lass es klingeln.“ Die Viersenerin ließ die Glocke erschallen: „Ein bisschen Angst hatte ich schon, dass ich da nicht nah genug herankommen würde“, sagte sie hinterher. Der Pfadfinderstamm Noah Nettetal bot Vieles für Kinder: Nagelspiel, Geruchsspiel sowie Stockbrot backen im gemütlichen Kreis bei Feuerglut. „Wir machen beim Kreiswandertag schon bestimmt zehn Jahre mit“, sagte die Pfadfinder-Vorsitzende Sandra Hollmann. Auch Lena (8) war dabei, ein Nagelbild zu machen, das Formen annahm: „Das ist ein Herz für den Vatertag“, erklärte sie.
Der mobile Wasserspielplatz aus naturbelassenem Holz, der erstmals aufgebaut war, bot Jungen und Mädchen die Möglichkeit zum Matschen, selber einzugreifen und mechanisch Wasser zu pumpen. Auch der neunjährige Paul Troche aus Kaldenkirchen war mit Begeisterung dabei. Er füllte einen Eimer mit Wasser und goss ihn in die Bahn mit Schleusen. „Das macht richtig Spaß, hier mit Wasser zu spielen“, sagte er.
Kernstück des Kreiswandertags ist natürlich das Wandern. Förster Erik Ludwig begab sich mit einer Gruppe in das Wildnis-Entwicklungsgebiet am Teufelsstein. „In der Strecke gibt es einen Wendepunkt. Da steht als Naturdenkmal die ‚Napoleonseiche‘, wo wir ausnahmsweise im Naturschutzgebiet bis zu 400 Meter vom Weg abweichen“, erklärte er. Die Amerner Hans-Joachim (55) und Helga Crone (54) entschieden sich für den Naturerlebnisweg auf eigene Faust über 10,2 Kilometer. „Schon als Kind war ich mit meinen Eltern beim Kreiswandertag dabei, da wohnte ich noch in Breyell“, erzählte Helga Crone. „Wir besuchten zuerst den Gottesdienst und aßen mittags unsere Erbsensuppe.“
An den fünf geführten Wanderungen nahmen knapp 100 Wanderer teil, darunter 23 Kinder. Die Geldernerin Mechthilde Venmanns (63) erlebte vorher schon eine geführte Wanderung über die Hinsbecker Heide und zum Nordkanal. „Die Tour war schön und ansprechend. Alles wurde gut erklärt. Viel Geschichte kam herüber, auch über die Menschen, die hier lebten“, sagte sie.