Schülerschwund am Clara-Schumann-Gymnasium

Die Verwaltung präsentierte jetzt die Anmeldezahlen. Die Dülkener Schule ist etwas überraschend ein Sorgenkind.

Foto: Busch

Viersen. Für die künftigen Erstklässler und für die Wechsler an die weiterführenden Schulen ist der erste Schultag noch weit entfernt. Bei den Schulen selbst und bei der Stadtverwaltung sind die Anmeldungen für das Schuljahr 2016/17 fast abgeschlossen. Erster Beigeordneter Paul Schrömbges bezeichnet die Schullandschaft in Viersen zwar als „stabil“. Eine Überraschung, die deutlich von den Prognosen abweicht, ist das Clara-Schumann-Gymnasium in Dülken.

Laut Schulentwicklungsplan wurde für das „Clara“ mit 80 Anmeldungen in den fünften Klassen gerechnet — genug Kinder für drei Klassen. Bis Mitte April lagen lediglich 56 Anmeldungen vor. Das sind Zahlen, die auch Schulleiter Günter Fischer frustrieren: „Wir werden lediglich zwei Klassen bilden“, kündigte er an. Warum sich deutlich weniger Eltern als erwartet für das Dülkener Gymnasium entschieden haben, kann Fischer nur vermuten. „Die Qualität, die der Unterricht am Clara-Schumann-Gymnasium aufweist, wird vor Ort nicht wahrgenommen“, lautet seine Einschätzung. Dabei seien er und seine Kollegen deutschlandweit und international gefragt: So hätten sie eine Einladung zur Auslandsschule in Mexiko erhalten, um dort Erkenntnisse zum effektiven Unterricht vorzustellen.

Auch bei Lehrerfortbildungen gebe es Nachfragen und auch das Ergebnis der im Internet veröffentlichten Qualitätsanalyse von 2015 bestätige die Qualität der Schule. Von Abiturienten hätte Fischer zudem die Rückmeldungen erhalten, dass sie gut auf das Zentralabitur vorbereitet wurden. Was er gegen diese Entwicklung tun will? „Ich kann nur mit den Eltern sprechen, die zu uns zum ,Tag der offenen Tür’ kommen“, meint Fischer. Gerüchten, wonach seine Schule wegen der Primus-Schule schließen würde, seien falsch: „Wir sind der Oberstufen-Partner der Primus-Schule.“

An der Hauptschule Süchteln, an den beiden Realschulen, an der Anne-Frank-Gesamtschule sowie an den beiden städtischen und dem privaten Gymnasium bleibt die Stärke in den fünften Klassen voraussichtlich unverändert. Mit Ausnahme der Gesamtschule habe dem Elternwillen bei den Anmeldungen entsprochen werden können.

Laut Paul Schrömbges sind auch die Anmeldungen an den Grundschulen erwartungsgemäß: „Alle Grundschulen sind stabil“, sagt er. Bei mehr als 70 Anmeldungen sei zu entscheiden, ob zwei oder drei erste Klassen gebildet werden. Allerdings seien die Zahlen, die die Verwaltung am Montag, 2. Mai, im Schulausschuss vorstellen wird, noch nicht endgültig: Noch fehlen 18 schulpflichtige Kinder im Untersuchungsergebnis.